Zeitbilder 3, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

24 das Ziel der Massaker die völlige Vernichtung des armenischen Volkes. Auf Todesmärschen in die syrische Wüste nach Deir es-Sor nahe der heutigen Grenze zum Irak starben hunderte Menschen. Türkische Offiziere und Zivilisten suchten sich armenische Mädchen und junge Frauen als Konkubinen und Mägde aus. In Deir es-Sol wurden Konzentrationslager errichtet, in denen Menschen ermordet wurden oder an Hunger und Krankheiten starben. Widerstand gegen die Deportationen und die Ermordungen gab es nur selten. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Am Beispiel des Herero Aufstands und dessen brutaler Niederschlagung können im Sinne eines Gegenwartsbezugs weitere Verfolgungen von Volksgruppen recherchiert werden (zB: Genozid in Ruanda, Kambodscha, Bangladesch). Informationen zu den Seiten 46 und 47: Im Kapitel „Großbritannien erobert ein Weltreich“ wird der Rolle Großbritanniens zur Zeit des Imperialismus nachgegangen. Zum Inhalt: Bis 1857 war der gesamte Subkontinent unter britischer Kontrolle. Die Verträge der East India Company mit den indischen Fürsten sahen vor, dass beim Tod eines Fürsten ohne Nachfolger dessen Besitz an die East India Company ging, was weitere Zugewinne bedeutete. Die indische Bevölkerung hatten sich zwar scheinbar der Herrschaft und der geordneten Verwaltung gefügt, trotzdem fühlte sie sich immer wieder angegriffen, wenn die Briten versuchten sie zu „zivilisieren“. Sie sahen diese Versuche als Angriff ihrer Sitten und Bräuche. Ab 1857 kam es zu zahlreichen Befreiungsversuchen durch Brahmanen, Rajputen und Muslims der Bengal-Armee. Aufgrund des Fehlens einer einheitlichen Führung wurden diese Aufstände von den Briten rasch niedergeschlagen. 1877 erfolgte die Gründung des indischen Kaiserreichs durch Königin Victoria, die Europäisierung Indiens schritt unter anderem durch den Bau von Eisenbahnen, der Einführung des britischen Schulsystems und der Vereinheitlichung der Verwaltung voran. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Großbritanniens Königin regiert nach wie vor den Commonwealth of Nations. Zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften berichten immer wieder über Mitglieder des Königshauses. Daran anknüpfend kann die politische Rolle Englands im 21. Jahrhundert erarbeitet werden. Informationen zu den Seiten 48 und 49: Im Kapitel „Imperialistische Politik in Afrika“ werden die Auswirkungen imperialistischer Bestrebungen auf den Kontinent Afrika beschrieben. Zum Inhalt: In den Kobaltminen arbeiten laut Amnesty schon Kinder ab sieben Jahren und riskieren dabei ihr Leben und ihre Gesundheit. Laut Amnesty International lassen führende Konzerne wie beispielsweise Apple, Samsung oder Sony, aber auch deutsche Autokonzerne wie BMW, Daimler und Volkswagen das benötigte Kobalt durch Kinder abbauen. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Die Ausbeutung der Rohstoffe und der Menschen des afrikanischen Kontinents setzt sich bis in die Gegenwart fort. Dazu kann zum Beispiel bei Amnesty International recherchiert werden. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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