Zeitbilder 3, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

20 Informationen zu den Seiten 20 und 21: Das Kapitel „Höfischer Prunk und Glanz in Versailles“ beschreibt die Umstände und Kosten des Baus der Schlossanlage von Versailles als Zeichen der Macht. Zum Inhalt: König Ludwig XIV., der in bescheidenem Rahmen aufwuchs, trieb mit seiner Prunksucht das Land an den Rand des Ruins, als er ein bescheidenes Jagdhaus Ludwig XIII. zu einem Prunkschloss umbauen ließ. 1661 wurde der Platz gewählt. Die Fundamente des Bauwerks sanken teilweise im feinen Sand ein, das Umland war sumpfig und ungastlich. 50 Jahre lang beaufsichtigte Ludwig XIV. sofern er nicht gerade Krieg führte, die Anlage von Gebäuden und Gärten, und ließ sich weder von den Kosten noch vom Elend der Arbeiter oder den vielen Toten schrecken, die das Werk forderte. Zumeist waren in Versailles zumindest 30.000 Menschen beschäftigt, viele davon unbezahlt oder zur Arbeit erpresst. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen hatten Epidemien zur Folge, und Hunderte starben. Er ließ vier Millionen Tulpenzwiebeln aus Holland kommen und erwarb exotische Tiere. Für die zahlreichen Brunnen und Wasserspiele benötigte man Unmengen Wasser und eine mächtige Pumpanlage, die das Wasser aus der Seine heranschaffen sollte. Diese Arbeiten verschlangen große Summen und kosteten viele Menschenleben. Da die Rechnungen erhalten blieben, weiß man, dass der Bau umgerechnet ca. 100 Millionen Euro kostete. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Wenn über grandiose Bauten berichtet wird, wird zumeist kein Bezug auf die Menschen genommen, die an diesen Bauten beteiligt waren. Auf diese Gruppe kann ergänzend eingegangen werden. Informationen zu den Seiten 22 und 23: Das Kapitel „Frühkapitalismus und die Lehre Colberts“ beschäftigt sich mit den wirtschaftlichen Gegebenheiten zur Zeit des Absolutismus in Frankreich. Zum Inhalt: Die bevorzugte Wirtschaftsform vom 16. bis zum 18. Jahrhundert wird als Merkantilismus bezeichnet, wobei je nach Land verschieden unterschiedliche Ausprägungen zu beobachten sind (französischer, englischer, deutscher Merkantilismus) Der Französische Merkantilismus, vor allem durch Sully und Colbert vertreten, ist gekennzeichnet durch intensive Förderung der gewerblichen Wirtschaft. Dabei wird die Förderung der Landwirtschaft oft bewusst vernachlässigt. Es wird ein einheitliches Zoll- und Marktgebiet geschaffen, die politischen und wirtschaftlichen Entscheidungskompetenzen werden zentralisiert. In Frankreich wurde eine Steuerreform zur Sanierung der Staatsfinanzen durchgeführt. Staatliche Manufakturen wurden errichtet, Produktionsvorschriften waren zu befolgen und ein Ausfuhrverbot für Nahrungsgüter wurde beschlossen. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Das für viele Schülerinnen und Schüler schwierig fassbare Thema des Merkantilismus sollte mit der Herstellung eines Gegenwartsbezugs greifbarer gemacht werden. Der Kurzfilm „Wirtschaft leicht erklärt“ ist unter https://www.youtube.com/channel/UCZiHb_h8rM7cuU0Om_iNs8g abrufbar. Informationen zu den Seiten 24 und 25: Das Kapitel „Absolutismus und Barock in Österreich“ stellt die Regierungsform des Absolutismus in Österreich vor, geht auf die Möglichkeit der weiblichen Erbfolge und den Baustil des Barock ein. Zum Inhalt: Karl musste 1711 nach dem unerwarteten Tod seines Bruders, Josef I., die Herrschaft in den habsburgischen Ländern übernehmen. Er wird von den Quellen als wenig gut aussehend beschrieben, galt aber als Kulturförderer und sprachbegabt. Obwohl er als Barockfürst gilt, wird seine Lebensführung als bescheiden beschrieben. Sein barockes Majestätsbewusstsein manifestiert sich in prachtvollen Bauwerken: Karlskirche, Um- und Ausbau des Stiftes Klosterneuburg, Erweiterung der Hofburg mit dem Bau des Reichskanzleitraktes, der Winterreitschule und der Hofbibliothek, der heutigen Nationalbibliothek. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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