Zeitbilder 2, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

52 Hinweise zu Methodik/Didaktik: Wesentlich erscheint es, dass Sklaverei kein längst vergangenes Phänomen darstellt, sondern in bestimmten Formen bis heute aktuell ist (zB in Form von Kinderarbeit). Informationen zu den Seiten 136 und 137: Zum Inhalt: Im geschichtlichen Kontext unterscheidet sich unfreies und freies Bauerntum. Freie Bauern bewirtschafteten ihr eigenes Grundeigentum, Zinsbauern waren persönlich frei, hatten aber Abgaben an den Grundherrn zu entrichten, Hörige mussten Frondienste und Abgaben leisten, Leibeigene waren persönliches Eigentum des Grundherrn. Unter den Bauern, die feudalen Grundherren untertan waren, gab es eine starke soziale Differenzierung nach Besitzgröße und rechtlicher Stellung. Die Besitzstruktur entwickelte sich regional unterschiedlich, je nachdem, ob der Landbesitz geteilt wurde, oder nicht geteilt werden durfte. Die in der dörflichen Gemeinde vollberechtigten Bauern werden auch als Nachbarn bezeichnet. Je nachdem, ob sie mit Pferden oder ohne zu Fronleistungen verpflichtet waren, unterschied man Spannbauern und Handbauern. Umfasste der Besitz des Spannbauern eine Hufe (Hube), wurde dieser Vollbauer. Nur wenige Bauerngüter, oft die der Erbrichter, umfassten mehrere Hufen. In Niedersachsen und Westfalen wie auch in österreichischen Gebieten wurden freie Großbauern als Meier bezeichnet. Männer, die die Erbin eines Meierhofes heirateten, übernahmen oft den Familiennamen ihrer Frau. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Mit der Feststellung des Status der Bauern im 21. Jahrhundert kann ein Gegenwartsbezug hergestellt werden. Informationen zu den Seiten 138 und 139: Zum Inhalt: Mit der Entdeckung Amerikas und dem Beginn der Kolonialisierung des Doppelkontinents standen die europäischen Mächte vor einem Problem. Wie sollte man das dünn besiedelte Land, in dem riesige Plantagen entstanden, bewirtschaften? Der Blick der Europäer richtete sich nach Afrika. So setzte mit dem Ende des 17. Jahrhunderts der sogenannte atlantische Dreieckshandel ein. Dieser entwickelte sich zur größten Unternehmung in der Geschichte des organisierten, rechtlich gebilligten Sklavenhandels. Handelsschiffe segelten von Europa aus an die westafrikanische Küste. Beladen waren sie mit Waren, mit denen man in Afrika Sklaven erwerben konnte, wie Feuerwaffen, Glasperlen oder grobem Tuch. Mit den erworbenen Sklaven segelten die Schiffe weiter nach Amerika, wo die menschliche Ladung gelöscht wurde. Vom Erlös des Verkaufs der Sklaven kaufte man Waren wie Rohrzucker oder Baumwolle, die man auf den europäischen Märkten wieder gewinnbringend verkaufte. Historiker/innen gehen heute davon aus, dass zwischen der Entdeckung Amerikas und dem späten 19. Jahrhundert mehr als elf Millionen Sklaven aus Afrika nach Amerika verschleppt worden sind. Man schätzt, dass alleine eine Millionen Sklaven den Transport über den Atlantik nicht überlebt haben. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Sklaverei gibt es, seit es Menschen gibt. Auch noch im 21. Jahrhundert spielt Versklavung eine Rolle. Informationen zu den Seiten 140 und 141: Zum Inhalt: Die Organisation von Amnesty International kämpft weltweit für die Einhaltung der Menschen­ rechte und zählt mehr als 7 Millionen Mitglieder, Unterstützer/innen und Aktivist/innen auf der ganzen Welt. Mit ihrer Arbeit wollen sie Menschenrechtsverletzungen verhindern oder beenden. Amnesty International setzt sich dafür ein, dass alle Menschen in Freiheit und Würde leben können. Sie arbeiten für eine Zukunft, in der niemand mehr Angst haben muss, diskriminiert zu werden, in der die Todesstrafe abgeschafft ist und in der niemand gefoltert wird, um Verbrechen zu gestehen, die er oder sie nicht begangen hat. Menschenrechte müssen für alle Menschen gelten. Besonders Menschen auf der Flucht sind großen Gefahren ausgesetzt. Im Moment kann von einer fehlenden Solidarität der europäischen Staaten gesprochen werden. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Auch Kinder und Jugendliche können sich für Amnesty International engagieren. Gemeinsam mit der Klasse kann ein diesbezügliches Projekt durchgeführt werden. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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