Zeitbilder 2, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

48 Informationen zu den Seiten 122 bis 125: Der Übergang von der Republik zur Diktatur und schließlich zum Kaiserreich wird dargestellt. Die römische Geschichte in dieser Phase stellt ein Wechselspiel zwischen Krieg und Frieden dar. Die Form der Demokratie Athens und Österreichs werden einander gegenübergestellt. Zum Inhalt: Im Jahre 27 v. Chr. erklärte Cäsars Adoptivsohn Octavian, dass die Republik wiederhergestellt sei. Tatsächlich aber war er selber der Alleinherrscher im Reich und nannte sich selber „Erster Bürger“ (lat. princeps = der erste). Der Senat unterstützte ihn und nannte ihn Augustus, das bedeutet „der Erhabene“. Er sicherte den Frieden nach den langen Jahren des Bürgerkriegs. Man nannte diese Zeit sogar nach ihm Pax Augusta, also „Augusteischer Frieden“. Augustus regierte 41 Jahre lang. So festigte sich das Kaisertum in den Köpfen der Menschen und es vollzog sich der Wandel zu einer Monarchie mit einem Kaiser an der Spitze. Heute nennen wir diese Herrschaft „Prinzipat“. Die Principes trugen den Titel „Kaiser“, der sich von Cäsars Namen ableitet. Unter Augustus wurde zunächst ein Großteil des Heeres entlassen, denn in Friedenszeiten benötigte man weniger Soldaten. Diese erhielten eine Abfindung, ein Geldgeschenk. Sie erhielten Land und wurden Bauern, die aber Augustus die Treue hielten und jederzeit wieder für ihn die Waffen ergriffen hätten. Auch in den Provinzen kehrte Ruhe ein. Unter Augustus eigener Führung wurde der Norden Spaniens, der noch nicht zum Römischen Reich gehörte, erobert. Sitten und Moral standen unter Augustus wieder hoch im Kurs. So gab es zum Beispiel härtere Strafen für Ehebruch, aber auch für Kinderlosigkeit. Ein umfangreiches Bauprogramm wurde umgesetzt. Es entstanden Aquädukte, Theater und viele Tempel. 14 n. Chr. starb Augustus. Sein Adoptivsohn Tiberius wurde sein Nachfolger. Marc Aurel wurde im April 121 n.Chr. in Rom geboren. Nach dem frühen Tod seines Vaters adoptierte ihn sein Großvater. Er genoss durch seinen Erzieher Unterricht in Lesen, Schreiben, Rechnen und Grammatik. Er interessierte sich für die stoische Philosophie. Er fiel Kaiser Hadrian auf, der seinen Onkel adoptierte, der wiederum Marc Aurel adoptierte und zu seinem späteren Nachfolger bestimmte. Mit 40 Jahren bestieg Marc Aurel den Thron. Mit seiner Gattin Faustina hatte er insgesamt 13 Kinder, sein Sohn Aurelius Commudus wurde zu seinem Nachfolger bestimmt. Marc Aurel gilt als Philosoph, der seine Ansichten und Gedanken in seinem Werk „Selbstbetrachtungen“ darlegte. Im März 180 starb er. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Die Demokratie Athens wird oft als Muster für die Demokratie Österreichs bezeichnet. Es ist allerdings wesentlich, die Unterschiede herauszuarbeiten. Informationen zu den Seiten 126 und 127: Zum Inhalt: Den ersten Stand innerhalb der mittelalterlichen Ordnung bildete der Klerus, zu dem alle Geistlichen gehörten. Die Aufgabe der Angehörigen dieses Standes war auf das Seelenheil der Menschen ausgerichtet. Durch moralische und sittliche Festigung sollte dieses Ziel erreicht werden. Da die Menschen des Mittelalters zu einem hohen Prozentsatz aus Analphabeten bestanden, waren sie kaum in der Lage, die kirchlichen Lehrmeinungen zu überprüfen. Aufbegehren gegen ein Leben in Armut war kaum zu verzeichnen, da von den Kanzeln gepredigt wurde, dass ihr Schicksal von Gott vorherbestimmt sei. Der Lohn für ihr entbehrungsreiches Dasein sollte im Jenseits auf sie warten. Der zweite Stand hatte die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten und musste im Kriegsfall Land und Volk verteidigen. Die Mitglieder des ersten und zweiten Standes verfügten über ausgedehnte Privilegien gegenüber dem dritten Stand. Der dritte Stand setzte sich aus Bauern und einfachen Bürgern zusammen. Die Bauern, die etwa 90 Prozent der Bevölkerung stellten, waren die wichtigsten Güterproduzenten. So waren sie Hersteller von Lebensmitteln und Materialien für die Bekleidung, erbrachten Dienstleistungen und Bauarbeiten. Ihre wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung verhielt sich allerdings umgekehrt zu ihrem Ansehen und ihrer Möglichkeit an gesellschaftlicher Teilhabe. Auch auf Entscheidungen, die ihr eigenes Leben betrafen, hatten sie kaum Einfluss. Die Ständeordnung des Mittelalters führte zu einer Zweiteilung der Gesellschaft in eine herrschende und eine beherrschte Schicht. Die mit Privilegien ausgestatteten ersten beiden Stände mussten sich größtenteils um ihre Existenzsicherung nicht sorgen, dem dritten Stand mangelte es dagegen häufig an grundlegenden Dingen wie etwa ausreichender Nahrung, was sie nicht selten in eine Lage existenzieller Bedrohung führte. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlag öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=