Zeitbilder 2, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

42 Informationen zu den Seiten 102 und 103: Der Glaube der Ägypter an ein Jenseits, das Konstrukt der ägyptischen Götterwelt wird thematisiert. Zum Inhalt: Ägypten kannte eine Vielzahl von Göttern, deren Eigenschaften und Zuständigkeiten sich im Laufe der verschiedenen Epochen verändert haben. Auch hatte jede Region zusätzlich seine eigenen Götter. Beschäftigt man sich mit der ägyptischen Götterwelt, so stellt man sehr schnell fest, dass man nicht einfach jedem Gott eine Funktion zuordnen kann, so wie man es zB von den griechischen Göttern kennt. Bei den Ägyptern können mehrere Götter die gleiche Funktion haben, zB die Sonnengötter Re und Amun. Hinzu kommt, dass sich der Sonnengott je nach Tageszeit in unterschiedlichen Gestalten zeigt. Am Morgen taucht er in Skarabäusgestalt auf, am Mittag wird er als Re dargestellt (menschlich mit Falkenkopf – nicht zu verwechseln mit dem Falkengott Horus) und abends nimmt er die Gestalt eines älteren Mannes an. Eine Einteilung der Götter nach Wirkungsbereich bzw. Gestalten ist von daher nicht möglich. Im Alten Ägypten musste der Körper nach dem Tod erhalten bleiben, um von den Seelen wieder erkannt zu werden. Nur so konnten die Toten ins Reich der Toten gelangen. Durch die Mumifizierung sollte der Zerfall des Körpers verhindert werden. Ursprünglich wurden die Toten im heißen Wüstensand begraben, der den Körpern das Wasser entzog und sie so mumifizierte. Als beschlossen wurde, die Toten der Oberschicht in aufwändigen Gräbern zu begraben, wurde der Prozess der Mumifizierung entwickelt. Kenntnisse davon wurden von den Ägyptern vom Vater an den Sohn mündlich weitergegeben, erst der griechische Gelehrte Herodot hielt den Vorgang schriftlich für die Nachwelt fest. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Begräbnisrituale der Gegenwart, die einige Schüler/innen bereits kennen, können beschrieben und verglichen werden. Welche Religionsgemeinschaften sind in der Klasse vertreten, was können die Schüler/innen über ihren Glauben berichten? Informationen zu den Seiten 104 und 105: „Wie sich die Griechen und Römer ihre Götterwelt vorstellten“ schließt an die Vorstellungen der Menschen der Frühgeschichte und der Hochkultur in Ägypten an. Zum Inhalt: Religionen waren wichtig für den Zusammenhalt von Gruppen oder Staaten; religiöse und staatliche Gesetze waren oft ein- und dasselbe, und die Beteiligung an den Kulten war Ausdruck der Loyalität gegenüber Staat und Gesellschaft. Bis ins 20. Jahrhundert blieben religiös begründete, gemeinsame Wertvorstellungen, gemeinsam gefeierte religiöse Feste eine wichtige Klammer. In der Antike sah man, obwohl andere Kulte toleriert wurden, die staatlichen Kulte als Klammer für das Gemeinwesen. Hinzu kamen zahlreiche verschiedene Gottheiten, unzählige Kulte und geheimnisumwobene Mysterien. Die zahlreichen Gottheiten hatten bei den unterschiedlichen Völkern zwar verschiedene Namen, doch der antike Mensch erkannte allem Anschein nach in ihnen die gleichen Wirkungsprinzipien. So setzte zB Cäsar die Götter Galliens mit denen der Römer gleich. Antike Religionen waren meist keine Buchreligionen. Sie hatten keine schriftlich festgelegten, verbindlichen Lehren; kein unantastbares Wort Gottes, dessen Aussagen nicht hinterfragt werden durften, keine ausgefeilten Theologien, keine strikte Unterscheidung zwischen wahrer und falscher Religion. Dementsprechend kannte die Antike keine Ketzer, allenfalls Frevler, oder Lästerer, welche Heiligtümer schändeten oder Gottheiten beleidigten. So ließen sich viele Formen der Volksgläubigkeit, zahlreiche Göttergestalten in antiken Religionen vereinigen. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Zu den Kapiteln des Moduls 5 bietet sich die Darstellung in einem Längsschnitt an. Informationen zu den Seiten 106 und 107: Zum Inhalt: Der Begriff Eingottglaube / Monotheismus (aus dem Griechischen „monos“ allein, „theos“ Gott) wurde im 17. Jahrhundert von einem englischen Theologen verwendet und ist seit daher gebräuchlich. Damit werden Religionen bezeichnet, die einen Gott kennen und anerkennen. Judentum, Christentum, Islam, Bahai werden auch Abrahamitische Religionen genannt, da sie alle Abraham als Stammvater anerkennen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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