Zeitbilder 2, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

34 Informationen zu den Seiten 76 und 77: Diese Doppelseite gibt einen Ausblick auf das Oströmische Reich der Byzantiner. Zum Inhalt: Theodora war die Tochter eines Bärenwärters einer der beiden Zirkusparteien in Byzanz. Älter geworden trat sie als Schauspielerin auf, durchaus auch in schlüpfrigen Rollen. Sie galt als schön, charmant und anmutig. Einige Jahre zog sie mittellos mit diversen Liebhabern durch Ägypten über Alexandria bis sie wieder nach Byzanz zurückkehrte. Es ist historisch nicht belegt, wie Theodora den Thronfolger Justinian kennenlernte, Tatsache ist jedoch, dass er sie als Geliebte in den Palast holte, heiratete und im Jahr 527 zur Kaiserin krönte. Mit dem Einverständnis Justinians beriet sie ihn in politischen Angelegenheiten, regierte mit und unterzeichnete Verträge, die Beamten mussten den Eid auf den Kaiser und die Kaiserin ablegen. 548 starb Theodora immer noch geliebt und hochgeschätzt von ihrem Mann dem Kaiser. Die Belagerung von Konstantinopel im Jahr 1453 durch die Osmanen beendete die Existenz des Byzantinischen Reichs. Der osmanische Sultan Mehmed II. stand an der Spitze des ca 80 000 Mann starken Belagerungsheeres. Die Verteidigung der Stadt oblag Kaiser Konstantin XI., der weniger als 10 000 Mann zur Verfügung hatte. Die Belagerung begann im Februar 1453. Anfangs wurde die Stadt noch von einer venezianischen Flotte mit Nachschub versorgt, doch dem wurde von einer osmanischen Flotte ein Ende gemacht, die die Stadt vollständig umschloss. Die Osmanen brachte ihre Artillerie in Stellung. 70 Kanonen eröffneten das Feuer auf die teilweise noch aus der Antike stammenden Stadtmauern. Zusätzlich gruben die Osmanen Tunnel, um die Mauern so zu Einsturz zu bringen; diese Tunnel wurden jedoch zumeist entdeckt und blockiert, bevor sie Schaden anrichten konnte. Dennoch wurden vor allem durch die Artillerie immer wieder Breschen in die Mauern geschlagen, durch die die Osmanen in die Stadt einzudringen versuchten. Den Belagerten gelang es jedoch stets, diese Versuche zurückzuschlagen, indem sie Gegenangriffe unternahmen und hinter jeder neu geschlagenen Bresche Palisaden errichteten. Nach zweimonatiger Belagerung gelang es den Osmanen schließlich, eine so große Bresche in die Mauer zu schießen, dass diese von den Byzantinern nicht mehr vollständig verteidigt werden konnte. Die Osmanen warfen alle Kräfte in diesen Abschnitt; dennoch konnten die Verteidiger die Angreifer noch einige Stunden aufhalten. Schließlich jedoch drang eine osmanische Abteilung über einen zwar unbeschädigten aber auch unbewachten Abschnitt der Mauern in die Stadt ein und fiel den Verteidigern in den Rücken; die Stadt war gefallen. Die Osmanen machten Konstantinopel zur neuen Hauptstadt des Osmanischen Reiches. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Die beiden Mosaike auf S. 76/77 können dazu anregen, Symbole der Macht zu identifizieren. Theodora als selbstbewusste Frau nimmt Einfluss auf die Politik des Byzantinischen Reiches. Informationen zu den Seiten 78 und 79: Das Kapitel „Ostarrichi – Österreich zur Zeit der Babenberger“ bietet einen Überblick über die Zeit der Herrschaft der Babenberger. Zum Inhalt: Um das weitere Vordringen von Slawen und Awaren aus dem Osten zu stoppen, errichtete Karl der Große um 800 n. Chr. eine Grenzmark im Gebiet des heutigen Niederösterreich. Im 10. Jahrhundert entstand eine Markgrafschaft östlich der Enns, die dem Herzog von Baiern unterstand und mit der der Babenberger Leopold belehnt wird. Zu dieser Zeit (996) taucht erstmals der Name „Ostarrichi“ in einer Urkunde auf. Die Babenberger machten zuerst Pöchlarn zu ihrer Residenz und später Melk. Das Land wird kolonisiert, Klöster werden gegründet (zB Klosterneuburg). In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts wird Österreich unter Heinrich Jasomirgott Herzogtum, Wien zur Residenzstadt. Die Urkunde wurde am 1. November 996 in Bruchsal (im heutigen Baden-Württemberg bei Karlsruhe) für das bayerische Hochstift Freising ausgestellt: Nach dieser Urkunde, die im Bayerischen Hauptstaatsarchiv München aufbewahrt wird, übergab Kaiser Otto III. dem Freisinger Bischof Gottschalk 30 Königshufen. Das Bistum Freising hatte in der Gegend bereits seit 995 Besitz und baute ihn in der Folge weiter aus: Waidhofen an der Ybbs, Hollenstein, Randegg und Göstling kamen hinzu und bildeten mit Neuhofen und Ulmerfeld einen Herrschaftskomplex, den das bayerische Hochstift bis 1803 halten konnte. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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