Zeitbilder 2, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

33 Das Mittelalter. Lebensweisen, Handel, Religionen Informationen zu den Seiten 72 und 73: Zum Inhalt: Theodelinde (auch unter Theudelinde in den Quellen zu finden) war die Tochter des Baiernherzogs Garibald aus dem Geschlecht der Agilolfinger. Sie wurde vermutlich um 570 n. Chr. geboren. Der Geschichtsschreiber Paulus Diaconus berichtet, dass ihr späterer Ehemann Authari, der König der Langobarden, heimlich an den Herzogshof in Regensburg kommt, um sich ein Bild von seiner Braut zu machen. Die Hochzeit findet 589 vor Verona statt. Als ihr Gatte nach kurzer Ehe starb, übernahm sie die Regentschaft und wählte Agilulf, den Herzog von Turin als zweiten Mann. Dieser wurde 591 König der Langobarden. Theodelinde beeinflusste die Regierungsgeschäfte, groß war ihr Einfluss vor allem im Bereich der Religionspolitik. Sie, die selbst katholisch war, erreichte, dass ihr Sohn getauft wird und führte einen regen Briefwechsel mit Papst Gregor in Rom. Nach dem Tod Agilulfs führte sie die Regierungsgeschäfte für ihren Sohn Adaloald. Sie starb um das Jahr 628 n. Chr. und wird von der katholischen Kirche als Selige verehrt. Der Dom von Monza, dessen Bau sie beauftragte, ist mit vielen Fresken geschmückt, die Szenen aus ihrem Leben zeigen. Hinweise zu Methodik/Didaktik: siehe Stundenbild „Das Mittelalter. Lebensweisen, Handel, Religionen“ Zu berücksichtigen ist, dass die Abbildung drei Szenen zeigt: eine Jagdszene links, Theodelindes Traum in der Mitte und den Auszug des Hofes aus der Sommerresidenz rechts. Informationen zu den Seiten 74 und 75: „Das Frankenreich wird ein mächtiges Reich“ stellt ausgehend von der Völkerwanderung die Entstehung des Frankenreiches sowie dessen Bedeutung unter Karl dem Großen dar. Zum Inhalt: Das genaue Geburtsdatum von Karl ist nicht unumstritten, sicher ist, dass er gegen Ende der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts geboren wurde. Als sein Vater Pippin 768 starb, erbten seine Söhne Karl und Karlmann das Reich, große Differenzen waren die Folge. Kurz bevor es zum offenen Konflikt zwischen den Brüdern im Reich kam, starb Karlmann 771, Karl übernahm die Alleinherrschaft. Er unternahm zahlreiche Kriegszüge. Seine beiden Söhne Ludwig und Pippin wurden vom Papst schon als Kleinkinder zu Nachfolgern gesalbt, dies sicherte die Erbfolge. Seine sechs Töchter durften nicht heiraten und blieben bis in sein hohes Alter bei ihm. Insgesamt zeugte Karl mit seinen vier Ehefrauen und Mätressen 18 Kinder, von denen die meisten am Hof verblieben und eine gute Erziehung genossen. Am 25. 12. 800 krönte Papst Leo Karl in der Peterskirche zum Kaiser. Er starb am 28. 1. 814 in seiner Lieblingspfalz Aachen, hier wurde er auch in der Pfalzkapelle begraben. Seinem Biographen Einhard sowie Alkuin ist es zu verdanken, dass sein Leben und Wirken einerseits in der „Vita Karoli Magni“ andererseits in Werken und Briefen gut dokumentiert ist. Berücksichtigt werden muss allerdings die subjektive Betrachtungsweise der beiden. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Gegenwartsbezug kann hergestellt werden, indem die Gründe für Migration in der Gegenwart überlegt werden. Damit kann der Bogen zur Völkerwanderung gespannt werden. Anhand eines Steckbriefs von Karl dem Großen, den die Schüler/innen erarbeiten, wird ihnen diese Gestalt der Geschichte nähergebracht und damit die Methode des Arbeitens mit Biographien. Wie auch bei den Darstellungen Alexander des Großen ist durchaus ein kritischer Blick auf den Kriegsherrn Karl der Große zu werfen. N r zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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