Zeitbilder 2, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

30 Welt- und Vernetzungsgeschichte zur Zeit der europäischen Antike Informationen zu den Seiten 62 und 63: Am Beispiel der Person Alexander des Großen wird die Entstehung und der Zerfall des Weltreichs der Makedonier erläutert. Zum Inhalt: Alexander wurde 356 v. Chr. als Sohn des makedonischen Königs Philipp II. geboren. Zahlreiche Legenden begleiten das Leben Alexanders. So soll er zB laut Plutarch noch als Kind ein Pferd gezähmt haben, das als unbezähmbar galt. Er gab ihm den Namen Bukephalos und unternahm seine Kriegszüge mit ihm. Der griechische Gelehrte Aristoteles war sein Lehrer. Der Legende nach soll er in der persischen Stadt Gordion den sogenannten Gordischen Knoten durchschlagen haben. Das Orakel hatte prophezeit, dass derjenige, der den Gordischen Knoten lösen könne, die Herrschaft über Asien erringen werde. Daraufhin durchschlug Alexander den Knoten mit seinem Schwert. 323 v. Chr. verstarb Alexander im Alter von nur 30 Jahren und wurde zuerst in Memphis beigesetzt, später nach Alexandria überführt. Zumeist wird die Zeit zwischen dem Tod Alexanders 323 v. Chr. und der Eroberung des Ptolemäerreiches durch Rom 30 v. Chr. als Hellenismus bezeichnet. Kulturell bestand er aber bis ins 4. Jahrhundert hinein fort. Nach dem Tode Alexanders etablierten sich die führenden makedonischen Generäle, genannt Diadochen (Nachfolger) als Machthaber der Provinzen des Reiches, die unter ihnen aufgeteilt waren. Obwohl man zuerst noch an der Reichseinheit in einer föderalistischeren Struktur festhielt, kam es bald zu Kriegen zwischen den Diadochen, welche 281 v. Chr. endeten. Das Reich wurde in drei Großreiche aufgeteilt. Ab ca 250 v. Chr. zerfiel das Seleukidenreich allmählich durch den Abfall der östlichen Provinzen, die ihre eigenen Reiche, das gräko-baktrische Königreich in Afghanistan gründeten, das sich bis ins erste Jahrhundert v. Chr. bis nach Indien ausdehnte, sowie durch den Aufstieg des Reitervolkes der Parther, die sich in der Folgezeit des Reiches bemächtigten. Um 141 v. Chr. beschränkte sich die Herrschaft der Seleukiden nur noch über Teile Syriens. Ab ca 200 v. Chr. begann Rom, sich aktiv in die Politik des Ostens einzumischen. 197 v. Chr. kämpften sie siegreich gegen Phillip V. von Makedonien und machten Makedonien 148 v. Chr. zur Provinz. 188 v. Chr. musste Antiochios III. Teile seines Reiches an Rom abtreten. 133 v. Chr. vererbte Attalos III. Pergamon an Rom. 64 v. Chr. eroberte Pompeius Asien und Syrien endgültig. Das letzte verbleibende Diadochenreich, Ägypten, überlebte trotz der gespannten innenpolitischen Situation bis 30 v. Chr., was nicht zuletzt der klugen Taktik der Königin Kleopatra VII. zu verdanken war. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Am Beispiel dieses Herrschers kann der Kult, der um Herrscher in der Geschichte betrieben wurde, kritisch hinterfragt werden. Informationen zu den Seiten 64 und 65: Zum Inhalt: Perikles lebte laut Überlieferung zwischen 490 v. Chr. und 429 v. Chr., er war einer der bedeutendsten athenischen Staatsmänner und von aristokratischer Herkunft. Er war Demokrat und gewann bald an großem politischen Einfluss. Nach der Ermordung des Ephialtes wurde er Führer der athenischen Demokraten, entfaltete eine Reformtätigkeit zugunsten der ärmeren Schichten und erreichte nach den Friedensschlüssen mit Persien 448 v. Chr. und Sparta 445 v. Chr. die Anerkennung der Führungsrolle Athens im Attisch – Delischen Seebund. Seit 443 v. Chr. wurde er in jährlicher Volksabstimmung als Stratege bestätigt, er leitete ein Zeitalter der Blüte von Kunst und Wissenschaft ein und ließ die Akropolis erbauen, die Athen zur uneinnehmbaren Festung machte. Seine Ziele waren die volle Verwirklichung der Demokratie, der Ausbau des attischen Reiches und die Durchführung seines großartigen Kulturprogramms. Die Richter und Ratsherren erhielten Taggelder für ihre politische Tätigkeit. So konnten auch arme Bürger ein Staatsamt übernehmen. Die Soldaten wurden ebenfalls entlohnt. Perikles vollendete die attische Demokratie, indem er auch die dritte Klasse zum Archantat zuließ. Auch die Sklaven erhielten Rechtsschutz. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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