Zeitbilder 2, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

28 Anhängern Cäsars und Pompeius aus, den Cäsar für sich entschied. Er wurde zum Diktator ernannt, lehnte den Titel Rex (König) ab und wurde mit zahlreichen Ehrungen und Vollmachten ausgestattet. Dies stieß bei zahlreichen Senatsfamilien auf Ablehnung und er wurde 44 v. Chr. erdolcht. Hinweise zu Methodik/Didaktik: Neben dem Finden von Schlüsselbegriffen auf diesen beiden Seiten kann die Gestalt Julius Cäsar beleuchtet werden und auf seine Präsenz in Comics, Filmen, Büchern hin hinterfragt werden (Dekonstruktion). Der Gegenwartsbezug kann durch Überlegungen hergestellt werden, die sich auf Kriegsgewinner und Kriegsverlierer der gegenwärtigen Kriege und Unruhen beziehen (zB: Syrien). Informationen zu den Seiten 56 und 57: „Was uns die Römer an Kultur vererbten“ soll aufzeigen, welchen Gegenwartsbezug scheinbar längst Vergangenes zur Gegenwart hat. Zum Inhalt: Die römische Kultur bestimmte über die Grenzen des Römischen Reiches hinaus das Leben in Europa. Die lateinische Sprache galt als Sprache der Wissenschaft im Mittelalter, wird bis heute in Schulen unterrichtet und gilt nach wie vor als Zulassungsbestimmung zu einzelnen Studienrichtungen der Universitäten. Thermen wurden errichtet, Wagenrennen und Gladiatorenkämpfe fanden statt, Literatur (Cato, Cicero, Vergil, Ovid etc.) entstand, die Musik lehnte sich an die griechische Kultur an. Auch das heutige Alltagsleben kennt zahlreiche Annehmlichkeiten, die aus römischer Zeit überliefert wurden (Fußbodenheizung, Wasserleitungen etc.) Hinweise zu Methodik/Didaktik : Das Bildmaterial auf den Seiten 56 und 57 bietet sich an, um bildliche Quellen und Darstellungen zu identifizieren, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Darstellung festzustellen und die Subjektivität von Rekonstruktionszeichnungen zu erkennen. Informationen zu den Seiten 58 und 58: Die Austria Romana wird als ein wesentlicher Bestandteil der Geschichte Österreichs dargestellt. Zum Inhalt: Im ersten Jahrhundert legten die Römer an der Stelle des heutigen Wiener Stadtzentrums ein Militärlager an. Die Siedlung wurde im Jahr 212 zum Municipium erhoben. Noch heute kann man an den Straßenzügen des 1. Bezirks (Innere Stadt), den Mauerverlauf des Lagers nachvollziehen. Die Römer blieben bis ins 5. Jahrhundert. Vindobona ist eine ursprünglich keltische Siedlung, später römisches Legionslager im heutigen Wien. Der Geschichtsschreiber Ptolemäus erwähnt Vindobona in seiner Explicatio geographica. Aurelius Victor, ebenfalls Geschichtsschreiber, berichtet, dass Kaiser Marc Aurel, der hier während der Markomannenkriege eines seiner Hauptquartiere hatte, am 17. März 180 in Vindobona starb. Vindobona gehörte zu der römischen Provinz Pannonia. Das regionale Verwaltungszentrum war Carnuntum. Vindobona war ein Militärlager mit angeschlossener Zivilstadt. Der Umriss des Militärlagers zeichnet sich heute noch im Straßenverlauf ab. An vielen Stellen der Wiener Innenstadt wurden Überreste aus der Römerzeit gefunden. Das römische Vindobona lag weit im Osten des Reiches und fiel daher den Wirren der Völkerwanderung rasch zum Opfer. Es gibt Hinweise auf ein katastrophales Feuer ungefähr am Beginn des 5. Jahrhunderts. Die Überreste des Lagers wurden aber nicht verlassen, sondern es blieb eine kleine Restsiedlung zurück. Die Straßen und Häuser des frühmittelalterlichen Wien folgten dem Verlauf der römischen Lagermauern, was darauf schließen lässt, dass ein Teil der Befestigungen noch stand und von den Siedlern verwendet wurde. Die Ersterwähnung im Mittelalter erfolgt 881, als eine Schlacht gegen die Magyaren stattfindet, wobei unklar ist, ob es sich um die Stadt oder um den Wienfluss handelt. Das Zentrum des frühen Wiens war der Berghof. Im Bereich der heutigen Inneren Stadt wurden mehrmals byzantinische Kupfermünzen aus dem 6. Jahrhundert sowie Gräber gefunden. Damals herrschten die Langobarden im Wiener Raum, später folgten Slawen und Awaren. In den Salzburger Annalen wird für das Jahr 881 eine Schlacht gegen die Magyaren bei einem Ort namens Wenia erwähnt, wobei es sich um das frühe Wien handeln dürfte. Kaiser Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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