Zeitbilder 2, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

26 Der hippokratische Eid im Wortlaut: „Ich schwöre bei Apollon, dem Arzte, und bei Asklepios, Hygieia und Panakeia und bei allen Göttern und Göttinnen als Zeugen, dass ich nach bestem Vermögen und Urteil diesen Eid und diese Verpflichtung erfüllen werde: Dem, der mich diese Kunst lehrte, gleichzuachten meinen Eltern, mit ihm den Unterhalt zu teilen und ihn mitzuversorgen, falls er Not leidet, seine Nachkommen meinen männlichen Geschwistern gleichzustellen und, wenn sie es wünschen, sie diese Kunst lehren, ohne Entgelt und ohne vertragliche Verpflichtung, Ratschlag und Vorlesung und alle sonstigen Belehrungen zu erteilen meinen und meines Lehrers Söhnen wie auch den Schülern, die vertraglich verpflichtet und vereidigt sind nach ärztlichem Brauch, sonst aber niemandem. Meine Verordnungen werde ich treffen zu Nutz und Frommen der Kranken, nach bestem Vermögen und Urteil, sie schützen vor allem, was ihnen Schaden und Unrecht zufügen könnte. Nie werde ich, auch nicht auf eine Bitte hin, ein tödliches Gift verabreichen oder auch nur einen Rat dazu erteilen. Gleicherweise werde ich niemals einer Frau ein fruchtabtreibendes Mittel geben. Heilig und rein werde ich mein Leben bewahren und meine Kunst. Auch werde ich den Blasenstein nicht operieren, sondern dies denen überlassen, deren Beruf dies ist. In welches Haus ich eintrete, eintreten will ich zu Nutz und Frommen der Kranken, mich fernhalten von selbstverschuldetem Unrecht und jeder Schädigung, insbesondere von Werken der Wollust an den Leibern von Frauen und Männern, Freien und Sklaven. Was ich bei der Behandlung sehe und höre oder außerhalb der Behandlung im Verkehr mit den Menschen, soweit man es nicht ausplaudern darf, werde ich verschweigen, da hier Schweigen Pflicht ist. Wenn ich nun diesen meinen Eid erfülle und nicht verletze, möge mir im Leben und in der Kunst Erfolg beschieden sein, Ruhm und Ansehen bei allen Menschen bis in fernste Zeiten; wenn ich ihn übertrete und meineidig werde, dessen Gegenteil.“ (www.patientenanwalt.com) , abgerufen am 2. 9. 2017 Hinweise zu Methodik/Didaktik: Der Hippokratische Eid kann absatzweise in Kleingruppen diskutiert werden. Weiters könnten die Schüler/innen in Kleingruppen zu den einzelnen griechischen Wissenschaftern recherchieren und überlegen, welche Möglichkeiten Menschen des 21. Jahrhunderts. nicht hätten, wenn diese ihre Erkenntnisse nicht geteilt hätten. Informationen zu den Seiten 50 und 51: Thematisch beschäftigt sich das Kapitel mit Wohnen und Nahrung im antiken Athen. Zum Inhalt: Der Hausbau der Griechen war vielfältig und formenreich. Dennoch verbreiteten sich im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. zwei Pläne eines Standardhauses. Der Haustyp, bei dem der Eingang an einer Längswand liegt, der üblicherweise noch eine offene Laube vorgeschaltet ist, wird als Pastashaus angesprochen. Demgegenüber hatte das zweite Standardhaus, das Prostashaus, zwar auch einen Innenhof, aber einen viel differenzierten Grundriss, in dem der zentrale Lebensbereich aus einem großen rechteckigen, fast hallenförmigen Raum bestand, der sich zu einer vorgelagerten Säulenhalle öffnete. Vor allem betritt man das Haus durch eine kleine Vorhalle an der Schmalseite. Gegenüber befanden sich die kleineren Räumlichkeiten für Bedienstete, Lager und Küchen. Die meisten Griechen ernährten sich recht einfach. Getreide, Obst, Gemüse waren die Hauptnahrungsmittel der Griechen. Oft gab es Hungersnöte, denn das Land war trocken und gebirgig und es standen nicht so viele Flächen zum Anbau von Getreide zur Verfügung. So musste das Getreide oft importiert werden, das heißt, dass man es aus anderen Regionen eingeführt hat. Das kostete wieder Geld und war nicht für jeden so leicht erschwinglich. Das wichtigste Getreide war die Gerste. Die Körner wurden gemahlen und die Frauen backten aus dem Mehl Brot und stellten einen Gerstenbrei her. Weizen wurde zwar auch angebaut, war aber sehr teuer. Kohl, Zwiebeln, Erbsen und Linsen bauten die Bauern auf den Gemüsefeldern an. Die Bauern hielten Schafe, Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=