Zeitbilder 4, Arbeitsheft

27 Zu den Schulbuchseiten 58 bis 61 Frauenwahlrecht Bei der Wahl zur Konstituierenden Nationalversammlung im Februar 1919 konnten erstmals auch Frauen ihr Wahlrecht ausüben. (Zeitschrift Wiener Bilder, Sonntagsbeilage zu „Das Interessante Blatt“, Februar 1919) Arbeitsauftrag 3: Die acht Frauen, die 1919 in die Nationalversammlung gewählt wurden, waren Anna Boschek, Emmy Freundlich, Adelheid Popp, Therese Schlesinger, Gabriele Proft, Amalie Seidl, Marie Tusch und Hildegard Burjan. Wähle eine der Abgeordneten aus. Recherchiere über ihr Leben und ihre Verdienste. Verfasse ein Porträt. Arbeitsauftrag 4: Stelle „deine“ Abgeordnete der Klasse vor. Arbeitsauftrag 5: Gestaltet gemeinsam eine Wandzeitung, auf der ihr eure Porträts über die weiblichen Abgeordneten aus dem Jahr 1919 vorstellt. Arbeitsauftrag 6: Beschreibe, analysiere und interpretiere das Bild. Arbeite nach A1 Arbeite nach M2 Der Tag der Stimmabgabe war mit Spannung erwartet worden. Der Wahlkampf zeigte durchaus Erfolg. Entgegen den Erwartungen war die Wahlbeteiligung der Frauen nur wenig geringer als die der Männer. 82% der 1904741 wahlberechtigten Frauen und 87% der 1649501 wahlberechtigten Männer nahmen ihr aktives Wahlrecht wahr. Aufgrund des passiven Wahlrechts kandidierten insgesamt 142 Frauen für den Einzug in die Konstituierende Nationalversammlung, allerdings meist an völlig aussichtsloser Stelle. 1919 war es soweit – endlich durften Frauen wählen, und sie durften sich auch wählen lassen: Unter den 170 Abgeordneten zur Konstituierenden Nationalversammlung waren acht Frauen, davon sieben von der Sozialdemokratischen Partei (…) und eine Vertreterin der Christlichsozialen Partei, (…). Diese Frauen wussten, wovon sie sprachen und wofür sie arbeiteten: Viele kamen aus bescheidenen Verhältnissen und versuchten nun, durch ihre parlamentarische Arbeit die Not in Österreich zu beseitigen und gegen soziale Ungerechtigkeiten und Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts zu kämpfen. Die erste von einer Frau gehaltenen Rede im Hohen Haus stammte von Adelheid Popp und befasste sich mit der Abschaffung des Adels, das erste von Frauen vorbereitete und eingebrachte Gesetz war das Hausgehilfinnengesetz, das die alte Gesindeordnung ablöste. Manche noch heute gültigen sozialpolitischen Gesetze sind der Initiative dieser acht Frauen zu verdanken. (http://www.onb.ac.at) Modul 3 – Demokratie in Österreich in historischer Perspektive Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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