Zeitbilder 3, Arbeitsheft

40  Zu den Schulbuchseiten 106 und 107 Bildung und Wissen Arbeitsauftrag 1:   Fasse zusammen, was Emilie lernte. Finde mindestens zwei Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur Ausbildung von Mädchen heute. Arbeitsauftrag 2:  Stelle dir vor, du könntest Emilie treffen. Formuliere mindestens drei Fragen an sie. Arbeitsauftrag 3:  Beschreibe, was Mädchen im 19. Jh. lernen sollten, und beurteile dies. Stelle fest, wie sich die Ausbildung für Mädchen heute geändert hat. Diskutiere die Unterschiede. Arbeitsauftrag 4:  Vergleiche die Stunden im Lehrplan von 1849 mit deinem Stundenplan. Erläutere die Unterschiede und überlege, was dies für die Schüler bedeutet haben könnte. Emilie 1892 (Privatbesitz) Emilie war die Tochter eines k. u. k. Hoftischlers. Ihre Erziehung entsprach den bürgerlichen Idealen der Mädchenausbildung. Sie erhielt Unterricht durch die Hauslehrer, und nach dem Ende der Schulpflicht wurde sie in den Fertigkeiten einer guten bürgerlichen Hausfrau unterrichtet. Q (…) wenn ich sehe, was sie und o Gott noch so viele andere Mädchen lernen können um sich auszubilden, und wenn ich dagegen mich betrachte, wie ich doch so gar nichts kann, so kommen mir die Tränen in die Augen und ich könnte weinen. Oft sagt Mama zu mir: „Emilie, was wird aus dir werden, wenn du gar nichts lernst?“, und ich habe nicht den Mut zu sagen, wie gerne ich einwilligen möchte, sondern kann nur mit einem Scherz antworten, (…) da ich mit meinen Stunden ziemlich beschäftigt bin, weil ich außer Klavier, Französisch, Englisch, Singen und Zeichnen noch Schnittzeichenstunde habe bei einem Professor. (Wien, den 27. Oktober 1885) Was sollen unsere Mädchen lernen? Q Soll ein Mädchen zur Gefährtin, Helferin des Mannes geeignet sein, soll es auch den Wechselfällen des Lebens gegenüber gewappnet sein, so hat es meiner Ansicht nach drei Gebiete zu beherrschen: 1. die Hauswirtschaft; 2. Kinderpflege und Erziehung; 3. einen Erwerbszweig. Um auf diesen drei gleich wichtigen Gebieten etwas Tüchtiges zu leisten, bedarf es einer unerlässlichen Vorbedingung: logisches Denken und Handeln, und dazu gehört eine tüchtige allgemeine Bildung. Betrachtet man die Lehranstalten, welche den Mädchen zur Erlangung ihrer Bildung offen stehen, so ist in erster Linie die achtklassige obligatorische Volks- und Bürgerschule zu nennen mit gutem Lehrplan. Die Erfolge der Bürgerschule sind nicht so groß, als man nach dem Lehrplan erwarten könnte. Die überaus große Überfüllung der Klassen, dann die Entlassung der Schülerinnen in dem jugendlichen Alter von 14 Jahren schließen wohl eine tiefe, fürs ganze Leben ausreichende Bildung aus. (Mitteilungen des Frauenvereins „Diskutierklub“, Heft Nr. 4, 1906, S. 3) Arbeite nach M1 Stundentafel des Gymnasiallehrplans des Organisationsentwurfes von 1849 I. II. III. IV. V. VI. VII. VIII. Religion 2 2 2 2 2 2 2 2 Lateinische Sprache 8 6 5 6 6 6 5 5 Griechische Sprache - - 5 4 4 4 5 6 Deutsche Sprache 4 4 3 3 2 3 3 3 Geographie und Geschichte 3 3 3 3 4 3 3 3 Mathematik 3 3 3 3 4 3 3 - Naturgeschichte und Physik 2 2 3 3 2 3 3 3 Philosophische Propädeutik - - - - - - - 2 Summe: 22 20 24 24 24 24 24 24 Arbeite nach M1 Nur z Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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