Zeitbilder 3, Arbeitsheft

38  Ehe und Liebe Erzherzog Johann (*20.1.1782, Florenz (Italien) – † 10. 5.1859, Graz) fand sein privates Glück mit der Ausseer Postmeisterstochter Anna Plochl (*6.1.1804, Aussee – 14. 8.1885, Aussee). Aufgrund des Standesunterschiedes musste er jedoch viele Jahre warten, bevor sein Bruder, Kaiser Franz I., seine Zustimmung zur Heirat gab und er sie schließlich im Jahr 1829 am „Brandhof“ in der Steiermark heiraten konnte. Die Hochzeit fand eilig und ohne große Feierlichkeiten statt, denn sie wurde öffentlich nicht verlautbart. Erst 1833 durfte Johann sich offiziell zu seiner Gattin bekennen, die 1834 in den Rang einer „Freifrau von Brandhofen“ erhoben wurde. Der Preis für die kaiserliche Zustimmung zur Hochzeit war, dass Anna und die Kinder, die aus dieser Verbindung hervorgehen sollten, nicht als Mitglieder des Hauses Habsburg gelten sollten. Dem einzigen Kind der beiden, dem 1839 geborenen Sohn Franz Ludwig, wurde der Titel eines Grafen von Meran zugestanden. Die Geschichte ihrer Begegnung wurde in einer Zeitung 1901 so geschildert: Arbeitsauftrag 1:  Schildere mit Hilfe der Texte die Begegnung zwischen Anna Plochl und Erzherzog Johann in eigenen Worten. Überprüfe anhand mindestens einer weiteren Quelle, ob sich diese Begegnung so zugetragen haben könnte (zB http://lithes.uni- graz.at/handbuch/anna_maria_erzherzogin_ von_oesterreich.html). Arbeitsauftrag 2:  Beschreibe das Bild. Wie wirkt es auf dich? Wie werden die beiden dargestellt? Anscheinend haben sie aus Liebe geheiratet. Recherchiere, ob dies zur damaligen Zeit üblich war (zB http://www.dhm . de/archiv/ausstellungen/ lebensstationen/ 1900_8.htm). Arbeitsauftrag 3:  Erläutere, welches Bild der Autor des Zeitungsartikels und der Maler zu dieser Begebenheit vermitteln wollten. Anna Plochl und Erzherzog Johann Q Zu Anfang des 19. Jahrhunderts war es wieder ein Spross der Habsburger, der durch seine Heirat mit einem Bürgermädchen die Augen der Welt auf Tirol lenkte, auf Meran; es war Erzherzog Johann, der Bruder des Kaisers Franz und des Siegers von Aspern, Erzherzog Karl. Anna Plochl, die schöne Tochter des Postmeisters, machte, nach einer Erzählung bei einem Spaziergange, nach einer anderen bei einem Feste, die Bekanntschaft des Erzherzogs, welcher das muntere holde Kind der Berge in seiner anmutigen Natürlichkeit und seinem offenen, freien Wesen schnell lieb gewann. Trotz manchen Bedenken gab der Hof seine Einwilligung zur Vermählung, welche am 18. Februar 1827 zu Vordernberg stattfand. Ihrer einfachen Jugend folgte ein langes, glückliches, glanzvolles und ereignisreiches Leben. Der Erzherzog, dessen Namen für ewige Zeiten mit dem der schönen, grünen Steiermark verbunden bleibt, besaß, wie Johannes von Müller schreibt, „ein Herz und einen Mut, wie ich sie zum Glücke der Völker allen Königen wünschen möchte.“ (Vorarlberger Volksblatt, 31.3.1901) Arbeite nach M1+A1 Arbeite nach M2+A1 Arbeite nach M1+M2 Zu den Schulbuchseiten 104 und 105 Erzherzog Johann und Anna Plochl am Grundlsee (Aquarell von Matthäus Loder (1781–1828), um 1824/25) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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