Zeitbilder 3, Arbeitsheft

23 Zu den Schulbuchseiten 42 bis 45 Kolonialismus und Imperialismus Arbeitsauftrag 1:   Arbeite anhand der drei Texte heraus, welche Gründe für die Bedeutung der Kolonien für die jeweiligen Mächte genannt werden. Arbeitsauftrag 2:  Überlege, mit welchen Argumenten Zeitgenossen den Erwerb von Kolonien rechtfertigten. Liste die Argumente auf und bewerte sie. Arbeitsauftrag 3:  Die von den europäischen Staaten ausgebeuteten Länder des afrikanischen Kontinents sind bis heute großteils arm. Erstellt in Kleingruppen kurze Porträts folgender Staaten: Demokratische Republik Kongo, Ägypten, Algerien und Südafrika. Stellt in euren Porträts folgende Punkte dar: kurzer Abriss über die Geschichte, Rohstoffe, Bevölkerung, Sprachen, wirtschaftliche Lage heute. Präsentiert eure Ergebnisse in der Klasse. Der deutsche Historiker Heinrich von Treitschke schrieb 1890: Q Alle großen Völker der Geschichte haben, wenn sie stark geworden waren, den Drang gefühlt, Barbarenländern den Stempel ihres Wesens aufzudrücken. Und heute sehen wir die Völker Europas drauf und dran, weit über den Erdkreis eine Massenaristokratie der weißen Rasse zu schaffen. Wer bei diesem gewaltigen Wettkampf nicht mitwirkt, wird später einmal eine klägliche Rolle spielen. Es ist daher eine Lebensfrage für eine große Nation heute, kolonialen Drang zu zeigen. Das erste Volk der Geschichte, das die Majestät des Welthandels erkannt hatte, die Phöniker, sind auch große Koloni- satoren gewesen. Dann folgt die Kolonisation der Griechen im östlichen und westlichen Becken des Mittelmeers, dann die Römer, im Mittelalter die Deutschen, Spanier und Portugiesen, schließlich Holland und England. (…) Ganz ohne Zweifel ist eine große koloniale Entwicklung ein Glück für ein Volk. (In: H. Gründer, Der Imperialismus von 1870 bis 1914) Der französische Ministerpräsident Jules Ferry sagte 1885 in einer Rede: Q Diese kluge und maßvolle Kolonialpolitik ist für Frankreich einfach lebensnotwendig zu einer Zeit, in der alle Länder sich gegen ausländische Erzeugnisse sperren, was jedes Land nötigt, sich die für seine Landwirtschaft und seine Industrie unentbehrlichen Absatzmärkte zu sichern. (…) Die überlegeneren Rassen haben außerdem ein Recht gegenüber den unterlegenen Rassen, und in dieser Hinsicht sollte Frankreich sich nicht der Pflicht entziehen, die Völker zu zivilisieren, die mehr oder minder barbarisch geblieben sind (…). Wenn Frankreich verzichtet (…), werden andere seinen Platz einnehmen, und während es auf den dritten oder vierten Platz herabfallen wird, werden sie auf den ersten gelangen. (In: L. Zimmermann, Der Imperialismus) Aus einer Rede des britischen Kolonialministers Joseph Chamberlain 1897: Q Unsere nationale Existenz beruht auf unserer industriellen Leistungsfähigkeit und Produktion. Wir sind nicht etwa ein wesentlich Ackerbau betreibendes Land, dies kann niemals die Hauptquelle unseres Wohlstandes sein. Wir sind ein großes industrielles Land. Daraus folgt eins: dass der Handel innerhalb unseres Weltreiches für unser Gedeihen in der Gegenwart unbedingt notwendig ist. Geht dieser Handel nieder oder hört er nur auf, im Verhältnis zu unserer Bevölkerung zuzunehmen, dann sinken wir zu einer Nation fünfter Klasse herab. (In: G. Guggenbühl, Quellen zur Allgemeinen Geschichte, Bd. IV) Arbeite nach M1 Arbeite nach A1 Modul 2 – Begegnungen zwischen dem Eigenen und dem Fremden Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des V rlags öbv

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