Zeitbilder 2, Arbeitsheft

55 Zu den Schulbuchseiten 136 und 137 Bäuerliches Leben im Mittelalter Arbeitsauftrag 1:  Lies die Textquelle und beschreibe stichwortartig das Leben der Bauern. Arbeitsauftrag 2:  Lege dar, wie die Bauern wohnten und was sie aßen. Arbeitsauftrag 3:  Die Quelle beantwortet Fragen, die an die Vergangenheit gestellt werden. Arbeite diese Fragen heraus und stelle sie deiner Banknachbarin oder deinem Banknachbarn. Arbeitsauftrag 4:  Erkläre, worin für den Autor das größte Übel und Unrecht liegt. Unterstreiche die entsprechende Passage im Quellentext. Arbeitsauftrag 5:  Beschreibe die gesellschaftliche Lage der Bauern und bewerte diese. Johannes Boemus (1485 – 1534, ein Mönch aus Rothenburg ob der Tauber): Über den Bauernstand (1520) Q Der letzte Stand ist derer, die auf dem Lande in Dörfern und Gehöften wohnen und dasselbe bebauen und deshalb Landleute genannt werden. Ihre Lage ist ziemlich bedauernswert und hart. Sie wohnen abgesondert voneinander, demütig mit ihren Angehörigen und ihrem Viehstand. Hütten aus Lehm und Holz, wenig über die Erde emporragend und mit Stroh gedeckt, sind ihre Häuser. Geringes Brot, Haferbrei oder gekochtes Gemüse ist ihre Speise, Wasser und Molken ihr Getränk. Ein leinener Rock, ein paar Stiefel, ein brauner Hut ist ihre Kleidung. Das Volk ist jederzeit ohne Ruhe, arbeitsam, unsauber. In die nahen Städte bringt es zum Verkauf, was es vom Acker, vom Vieh gewinnt, und kauft sich wiederum hier ein, was es bedarf; denn Handwerker wohnen keine oder nur wenige unter ihnen. In der Kirche, von denen eine für die einzelnen Gehöfte gewöhnlich vorhanden ist, kommen sie an Feiertagen vormittags alle zusammen und hören von ihrem Priester Gottes Wort und die Messe, nachmittags verhandeln sie unter der Linde oder an einem anderen öffentlichen Orte ihre Angelegenheiten ... Die einzelnen Dörfer wählen aus sich zwei oder vier Männer, die sie Bauermeister nennen, das sind Vermittler bei Streitigkeiten und Verträgen und die Rechnungsführer der Gemeinde. Die Verwaltung aber haben nicht sie, sondern die Herren oder die Schulzen, die von jenen bestellt werden. Den Herren fronen sie oftmals im Jahre, bauen das Feld, besäen es, ernten die Früchte, bringen sie in die Scheunen, hauen Holz, bauen Häuser, graben Gräben. Es gibt nichts, was dieses sklavische und elende Volk ihnen nicht schuldig sein soll, nichts, was es, sobald es befohlen wird, ohne Gefahr zu tun verweigert: der Schuldige wird streng bestraft. Aber am härtesten ist es für die Leute, dass der größte Teil der Güter, die sie besitzen, nicht ihnen, sondern den Herren gehören und dass sie sich durch einen bestimmten Teil der Ernte jedes Jahr von ihnen loskaufen müssen. (In: Franz, Günther (Hg.): Quellen zur Geschichte des deutschen Bauernstandes in der Neuzeit. Darmstadt, 1967, Bd. 1) Arbeite nach M1 Ausbeutung und Menschenrechte Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=