Zeitbilder 2, Arbeitsheft

22  Zu den Schulbuchseiten 38 bis 43 Gefahr für Nofretete Die Handlung spielt im Jahr 1334 v. Chr., im Todesjahr des Pharao Echnaton. Mentu, ein 14-jähriger Schüler einer Schreiberschule, rettet Tutanchaton (später Pharao Tutanchamun), dem Sohn Pharao Echnatons und dem Ziehsohn Nofretetes, nach einem Schlangenbiss das Leben. Während sie eine Säulenhalle und mehrere prächtig ausgestattete Räu- me durchquerten, erläuterte der Arzt, dass er einen Boten in den Palast des schwer kranken Pharao Echnaton geschickt habe, wo ihm seine Gemahlin Nofretete gerade einen Besuch abstattete. Mentu seufzte leise auf. Er dachte an die Wirren der vergangenen Zeit, in die auch seine Familie verstrickt gewesen war. Sein Vater Sennefer war im Palast des Pharao Echnaton und seiner Königli- chen Gemahlin Nofretete Aufseher über die könig- lichen Reitställe gewesen und hatte die ehrenvolle Aufgabe gehabt, den Pferdewagen der Königli- chen Gemahlin zu warten. Hinter ihrem Rücken wurde viel getuschelt, weil sie ihr Pferdegespann selbst führte. Es hieß, dass sie zu eigenmächtig sei und man sich vor ihr in Acht nehmen müsse. Als die Königliche Gemahlin dann aus rätselhaften Gründen beschloss, einen eigenen Palast im Nor- den Achetatons zu beziehen, nahmen die Gerüch- te kein Ende. Plötzlich hieß es, sie wolle die Macht an sich reißen, sobald der Pharao gestorben sei. Nachdem sich Nofretete in ihrem eigenen Palast eingerichtet hatte, hatte sie Sennefer zu ihrem Leibwächter befördert und die ganze Familie auf- gefordert, ihr in den neuen Palast zu folgen. Sie hatte dafür gesorgt, dass Mentu die beste Schule des Landes besuchen konnte, und seine Mutter Heria sowie seine Schwester Kawit durften der Perückenmacherin Seschet in der königlichen Perückenwerkstatt helfen, wenn besonders viel zu tun war. Als sie den Audienzsaal der Königin erreichten, murmelte Prinz Tut ängstlich: „Hoffentlich ist die Königin nicht böse mit mir.“ „Sie wird erleichtert sein, dass Eure Hoheit wohl- auf ist“, beruhigte ihn der Arzt, nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass der Verband noch richtig saß. Einige Zeit später betrat Nofretete mit ihrem Leib- wächter Sennefer den Audienzsaal. Sie trug ihre blaue Krone und auf ihremGesicht lag ein Lächeln, das sie noch schöner machte, als sie ohnehin war. Alle verneigten sich bis zum Boden. Als sie auf- sahen, hatte sich Nofretete auf den Thron gesetzt und Tutanchaton zu sich gerufen. Nachdem ihr der Prinz geschildert hatte, was sich zugetragen hatte, entließ sie den Lehrer, der mit hängendem Kopf den Saal verließ. „Ich werde mich um einen neuen Lehrer für dich kümmern“, erklärte die dem Prinzen. Anschließend winkte die Mentu freundlich zu sich. „Du hast durch dein rasches Eingreifen das Leben des zukünftigen Herrschers Ägyptens gerettet“, sagte sie. „Als Dank darfst du dem Prinzen Gesell- schaft leisten, wann immer du möchtest.“ (aus: Rosa Naumann: Gefahr für Nofretete, Roman, 2011) Büste der Nofretete: Sie zählt zu den bekanntesten Kunstschätzen des Alten Ägypten und wurde in der Regierungszeit des Pharao Echnaton zwischen 1353 und 1336 v. Chr. gefertigt. Die Büste wurde 1912 in Tell el-Amarna entdeckt. Heute ist sie eine Hauptattraktion im Ägyptischen Museum in Berlin. Markiere die Wörter im Text, die du nicht kennst. Suche die Begriffe in einem Lexikon oder im Internet und schreibe die Erklärungen in dein Heft. Arbeite heraus, wie Nofretete in diesem Text beschrieben wird. Beschreibe die Büste der Nofretete. Arbeite nach A1+M3 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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