Zeitbilder 4, Schulbuch

96 Weltmacht China „Lang lebe der Sieg der Revolution des Vorsitzenden Mao“ Wie bei anderen diktatorischen Politikern entstand auch um Mao (1893–1976) ein Personenkult. (Plakat 1968) China wird zu einer kommunistischen Diktatur Der Aufstieg Chinas zur Weltmacht ist eng verbunden mit Mao Zedong*. Unter seiner Führung gelang es den Kommunisten 1949, die Macht zu erlangen. Die Volksrepublik China wurde ausgerufen. Nach sowjetischem Vorbild begannen die Kommunisten mit der Umgestaltung des Landes: Großgrundbesitzer, Angehörige der Oberschicht und Gebildete wurden hingerichtet oder zur Umerziehung in Lager geschickt, Industrie, Handel, Banken und Landwirtschaft wurden verstaatlicht. Volkskommunen* wurden eingerichtet, Privatleben und Privateigentum gab es nicht mehr. Es kam aber zu einer wirtschaftlichen Katastrophe, in der viele Millionen Chinesinnen und Chinesen verhungerten. In der „Großen Proletarischen Kulturrevolution“* (1966 –1969) ermordeten die Roten Garden* auf Maos Befehl viele seiner wirklichen oder vermeintlichen Gegnerinnen und Gegner. Auch wertvolle Kulturgüter wurden vernichtet. 1969 beendete Mao die Kulturrevolution durch den Einsatz der Armee. China – ein Global Player Seit Ende der 1970-er Jahre dürfen Chinesinnen und Chinesen eigene private Firmen gründen. Ebenso können auch ausländische Unternehmen in China tätig sein. Der Lebensstanddard für viele Millionen Menschen in China stieg seither enorm an. Heute ist China, das bevölkerungsstärkste Land der Welt (ca. 1,4 Milliarden Menschen, 2018), eine wirtschaftliche Supermacht. Der Erste Vorsitzende Mao empfängt persönlich jugendliche Mitglieder der Roten Garden Die Roten Garden waren eine 1966 gegründete Jugendorganisation, mit der Mao die „Große Proletarischen Kulturrevolution“ durchsetzen wollte. (Chinesisches Plakat 1967) Beschreibe das Plakat rechts. Erkläre, wie Mao dargestellt wird und warum man von Personenkult sprechen kann. Vergleiche die Darstellung mit denen anderer histo- rischer Personen, die einen Personenkult inszenierten (S. 8, S. 12 ff., S. 26). Arbeite nach M2 Es ist für Menschen in aller Welt heute selbstverständlich, in China hergestellte Kleidung, Schuhe und elektronische Geräte zu besitzen. Auch lassen sich globale Fragen heute nicht mehr ohne Beteiligung Chinas lösen. Entscheidungen und Entwicklungen in China wirken sich auf andere Länder aus. China investiert und handelt auf allen Kontinenten, in den letzten Jahrzehnten sehr stark auch in Afrika. Probleme und Schattenseiten Der rasante Wirtschaftswandel brachte China Wohlstand und großen politischen Einfluss weltweit, aber auch viele Probleme. Dazu gehören die wachsenden Unterschiede zwischen Arm und Reich, Stadt und Land. Ebenso die hohe Arbeitslosigkeit und mangelnde soziale Absicherung, vor allem auch bei den vielen Millionen Wanderarbeiterinnen und Wanderarbeitern. Korruption und Menschenrechtsverletzungen der allein regierenden kommunistischen Partei führen immer wieder zu Protesten. Besonders groß sind die Umweltprobleme, vor allem die schlechte Luftqualität in den vielen Millionenstädten. Die Neue Seidenstraße So wird ein Megaprojekt genannt, das China seit 2013 betreibt. Unter dem Titel „One Belt, One Road“ soll der weltweite Handel, vor allem auch zwischen Asien und Europa, vertieft werden. Dazu wird die Infrastruktur (neue Autobahnen, Zuglinien, Stromnetze, Öl- und Gaspipelines und Internet-Netze) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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