Zeitbilder 4, Schulbuch

88 Der Kalte Krieg und sein Ende Mondlandung Zwischen 1969 und 1972 landeten US-amerikanische Astro- nauten sechsmal auf dem Mond. Das Bild zeigt Harrison Schmitt und die Landefähre Challenger bei der letzten Mondlandung mit der Apollo 17-Mission. (Foto 1972) Neil Amstrongs erste Worte auf dem Mond (1969) Q Dies ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit (https://de.wikipedia.org/ wiki/Neil_Armstrong) Der Rüstungswettlauf Mit dem Atombombenabwurf über Japan (S. 81) bestätigten die USA ihre Rolle als militärische Führungsmacht in der Welt. Doch 1949 zündete auch die Sowjetunion ihre erste Atombombe. Wenige Jahre später waren beide Supermächte im Besitz der Wasserstoffbombe mit einer 250-mal größeren Sprengkraft als die Hiroshima-Bombe. Die Angst unterlegen zu sein, führte zur Entwicklung von neuen, zerstörerischen Waffensystemen. Overkill-Capacity Beide Staaten hätten mit ihren tausenden Atomsprengköpfen die Welt mehrfach vernichten können. Selbst bei einem Überraschungsangriff hätte der Gegner noch immer genügend Zeit für einen alles zerstörenden Vergeltungsschlag gehabt. Dieses Risiko wollte keine Seite eingehen. Es herrschte ein Gleichgewicht des Schreckens. So erhöhten sich die Rüstungsausgaben Jahr für Jahr. Wettlauf im All – der Sputnik-Schock 1957 schickten die Sowjets einen ersten unbemannten Satelliten (Sputnik) ins All. 1961 umkreiste der Russe Juri Gagarin* als erster Mensch die Erde. Das war ein Schock für die US-Amerikaner. Sie hatten geglaubt, in der Weltraumforschung führend zu sein. Das Apollo-Projekt Präsident Kennedy erklärte nun eine bemannte Mondlandung zum großen Ziel der USA: Am Apollo-Projekt* arbeiteten fast eine halbe Million Menschen und mehr als 20000 Firmen. Die Mond- landung erfolgte am 20. Juli 1969: Neil Armstrong betrat als erster Mensch den Mond, 500 Millionen Menschen waren vor den TV-Geräten live dabei. Große internationale Raumstation Nach dem Ende des Kalten Krieges arbeiteten russische und US-amerikanische Forscherinnen und Forscher gemeinsam in einer russischen Raumstation. Seit dem Jahr 2000 wird in 400 km Höhe eine große internationale Raumstation (ISS) durchgehend von Astronautinnen und Astronauten bewohnt. Ost-West-Wettstreit beim Sport Auch dabei wollten beide Seiten beweisen, dass ihr System das bessere sei. Dazu wurde der Sport noch politisch eingesetzt: 1980 boykottierten die USA und etliche westliche Staaten die Olympischen Sommerspiele in Moskau. Vier Jahre später blieben die meisten Länder des Ostblocks den Spielen in Los Angeles fern. Wirtschafts- gegen Sportmacht Erbittert geführt wurde der Kampf der Systeme vor allem zwischen der BRD und der DDR. Während die BRD zur Wirtschaftsgroßmacht wuchs, entwickelte sich die DDR zur großen, international erfolgreicheren Sportnation: Dazu wurden Talente schon vom Kindergarten an gefördert und betreut. Allerdings wurde schon damals in einigen Sportarten planmäßig Doping* zur Leistungssteigerung eingesetzt, zum Teil auch ohne Wissen der Athletinnen und Athleten. Olympische Spiele in München, 1972, Kommentar der sowjetischen Partei- zeitung „Prawda“ Q Die großartigen Siege der Sowjetunion und ihrer Bruderländer sind ein klarer Beweis dafür, dass der Sozialismus das zur körperlichen und geistigen Vollendung bestgeeignete System darstellt. (In: P. Marchand, Kapitalismus und Kommunismus) Nimm aus heutiger Sicht Stellung zu diesem Kommentar. Arbeite nach M1 Beurteile den Ausspruch Amstrongs aus heutiger Sicht. Gegenwärtig planen Raumfahrtagenturen der USA, Europas und Russlands eine bemannte Marslandung. Diskutiert, welchen Nutzen so ein Projekt der Menschheit bringen könnte. Arbeite nach M1+A1 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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