Zeitbilder 4, Schulbuch

86 Kalter Krieg und Stellvertreterkriege Der Kalte Krieg in Europa Die Supermächte Die USA und die Sowjet- union standen einander von 1947 bis zum Zusammenbruch des Ostblocks (1991) feindlich gegenüber. Glücklicherweise kam es zwischen den beiden hochgerüsteten Atommächten nie zu einem direkten militärischen Konflikt. Es blieb bei gegen- seitigen Drohungen. Deshalb nennt man diesen Zeitabschnitt auch Kalter Krieg. Der Kalte Krieg um Berlin Die erste gefährliche Krise brach in Deutschland aus. Die Siegermächte hatten das Land in vier Besatzungszonen geteilt. Auch die frühere Reichshauptstadt Berlin wurde in vier Sektoren aufgeteilt. Sie war, ebenso wie Wien, rundum von der sowjetischen Zone eingeschlossen. Die Deutsche Mark wurde 1948 von den drei Westmächten ohne Einbeziehung der Sowjets als neue gemeinsame Währung in den Westzonen und auch in den drei Berliner Westsektoren eingeführt. Die Sowjets verfügten daraufhin eine totale Blockade Westberlins: Alle Verbindungswege wurden gesperrt, alle Lebensmittellieferungen aus der sowjetischen Zone eingestellt. 2,1 Millionen Menschen waren damit ohne Versorgung. Die USA und Großbritannien versorgten Westberlin Tag und Nacht über eine Luftbrücke. Erst nach elf Monaten brachen die Sowjets ihre Blockade ab. Gründung von BRD und DDR Nach dem Ende der Blockade im Mai 1949 wurde in den westlichen Besatzungszonen die Bundesrepublik Deutschland (BRD) gegründet. Die BRD ging eine enge Bindung mit den Westalliierten ein: Sie erlebte mit dem Marshall-Plan einen raschen Wirtschaftsaufschwung und wurde NATO-Mitglied (1954). Im Oktober 1949 wurde in der sowjetischen Zone die Deutsche Demokratische Republik (DDR) ausgerufen. Dort kam die kommunistische SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) an die Macht. Die DDR schloss sich bald dem COMECON an und wurde Mitglied des Warschauer Paktes (1955). Massenflucht und Mauerbau Bis 1961 flohen mehr als drei Millionen Menschen aus der DDR in die BRD. Deshalb war die Landgrenze zur BRD schon länger mit Minenfeldern und Stacheldraht abgesperrt. Nur in Berlin gelang die Flucht noch relativ leicht. Unangekündigt ließ die DDR-Regierung daher im August 1961 quer durch ganz Berlin eine Betonmauer errichten. Damit war der letzte Fluchtweg in den Westen versperrt. Bis 1989 blieb die Berliner Mauer das traurige Symbol für die geteilte Stadt, für ein geteiltes Deutschland und für ein geteiltes Europa. Die Luftbrücke: Alte US- und britische Flugzeuge, auch „Rosinenbomber“ genannt, versorgten elf Monate lang Westberlin. In 280 000 Flügen wurden ca. 2,3 Millionen Tonnen Material (Lebensmittel, Medikamente, Heizmaterial, Rohstoffe) transportiert. (Foto 1948) Erläutere, wie im neben- stehenden Text die Spaltung Deutschlands beschrieben wird. Beurteile, ob bzw. wie der Verfasser mit seiner Darstellung (Text / Bilder) diese Spaltung bewertet. Arbeite nach M1 Dieser DDR-Volkspolizist flüchtet am 13. August 1961 über den Stacheldraht von Ost- nach Westberlin. Für 136 Personen endete so ein Fluchtversuch tödlich. (Foto 1961) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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