Zeitbilder 4, Schulbuch

Modul 2 – Ausgewählte Aspekte von Globalisierung im 20. und 21. Jahrhundert 77 Allgemeine Wehrpflicht und die Entwicklung und Produktion von Waffen sollten Deutschland kriegstauglich machen. Dies widersprach den Bestimmungen des Versailler Vertrages. Der Völkerbund verurteilte den Vertragsbruch. Frankreich und besonders Großbritannien unter Premierminister Chamberlain begannen nun mit ihrer Appeasement- (= Beschwichtigungs-)Politik. Sie glaubten, man könne Hitler durch Zugeständnisse dazu bringen, sich an Vereinbarungen zu halten und so den Frieden in Europa sichern. Der „Friedensredner“ Hitler (Amerikanische Karikatur, 1933) Hitler 1935 im Reichstag Q Das nationalsozialistische Deutschland will den Frieden aus der einfachen Erkenntnis, dass kein Krieg geeignet sein würde, das Wesen unserer allgemeinen europäischen Not zu beheben, wohl aber diese zu vermehren. Was könnte ich anderes wünschen als Frieden? Deutschland braucht den Frieden, und es will den Frieden! (In: W. Hofer, Der Nationalsozialismus) Beschreibe, analysiere und interpretiere die Karikatur. Achte dabei besonders auf Bildelemente, die symbol- ische Bedeutung haben. Arbeite heraus, mit welcher Begründung sich Hitler in seiner Reichstagsrede für den Frieden in Europa ausspricht. Vergleiche die Aussage der Karikatur mit der Rede Hitlers im Reichstag. Bewerte Hitlers Aussagen angesichts der im Text dargestellten Aufrüstung. Arbeite nach M1+M2 Eroberungspolitik Anfangs tarnte Hitler seine Eroberungspolitik als „Heimholung der Deutschen ins Großdeutsche Reich“. Mit Österreich machte er 1938 den Anfang. Wenige Monate später forderte Hitler das Selbstbestimmungsrecht für die Sudetendeutschen in der Tschecho- slowakei. Die tschechoslowakische Regierung lehnte dies ab. Der drohende Krieg konnte durch das Münchner Abkommen noch einmal verhindert werden: Großbritannien, Frankreich und Italien stimmten der deutschen Besetzung des Sudetenlandes zu. Im März 1939 besetzten deutsche Truppen auch die (Rest-)Tschechoslowakei. Interpretiere die Propagandapostkarte. Recherchiere im Internet den Text der Proklamation Adolf Hitlers an das deutsche Volk am 13. März 1938. Stelle fest, welche Aussagen in beiden zu finden sind. Nenne die Argumente, mit denen Hitler den Einmarsch deutscher Truppen in Österreich begründet. Arbeite nach M2+A1 Hitler-Stalin-Pakt Frankreich und Großbritannien erkannten, dass ihre Appeasement-Politik gescheitert war. Als Hitler von Polen eine Landverbindung nach Ostpreußen forderte, versprachen sie Polen militärische Hilfe. Hitler schloss daraufhin mit Stalin (S. 8) einen Nichtangriffspakt (Hitler-Stalin-Pakt). In einem geheimen Zusatz- protokoll zu diesem Vertrag teilten sie Polen untereinander auf. Kriegsausbruch Am 1. September 1939 griffen deutsche Truppen Polen an. Hitler glaubte, dass Großbritannien und Frankreich ihre Appeasement-Politik fortsetzen und wieder nachgeben würden. Propagandapostkarte zur Abstimmung über den Anschluss Deutschösterreichs an das Deutsche Reich in Salzburg am 29. Mai 1921 (Wien, München, 1921) 1919 1939 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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