Zeitbilder 4, Schulbuch
Modul 3 – Demokratie in Österreich in historischer Perspektive 65 1945 2017 Kleine und Große Koalitionen im Wechsel SP-FPÖ-Koalition 1983 verlor die SPÖ ihre absolute Mehrheit im Nationalrat. Sie bildete nun – erstmals in der Zweiten Republik – eine Kleine Koalition*. Ihr Partner war die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ), die erstmals einer Regierung angehörte. Doch schon bald folgten wieder 13 Jahre Großer Koalitionen. ÖVP-FPÖ-Koalition Zu dieser Kleinen Koalition kam es im Jahr 2000. Obwohl die ÖVP nur drittstärkste Partei wurde, stellte sie den Bundeskanzler. Erstmals in der Zweiten Republik war nun die mandatsstärkste Partei (SPÖ) nicht in der Regierung vertreten. 2005 wurde die Koalition mit der neuen Partei Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) fortgeführt, die sich von der FPÖ abgespalten hatte. Von Rot-Schwarz zu Türkis-Blau Zwischen 2006 und 2017 gab es wieder Große Koalitionen unter SPÖ-Bundeskanzlern. Aus den vorgezogenen Nationalratswahlen 2017 ging die ÖVP unter dem Namen „Liste Sebastian Kurz – die neue Volkspartei (ÖVP)“ als stimmenstärkste Partei hervor. Seit Dezember 2017 bildet die ÖVP (mit neuer Parteifarbe Türkis) gemeinsam mit der FPÖ eine Kleine Koalition unter Bundeskanzler Kurz. Groß-, Mittel- und Kleinparteien in Österreich Vielfalt der Parteien Für die Nationalratswahl 2017 kandidierten bundesweit sechzehn Parteien, darunter viele Kleinstparteien. Das ist ein Rekord in der Geschichte der Zweiten Republik. Den Einzug ins Parlament schafften aber nur fünf. Von Groß- zu Mittelparteien Bis 1983 hatten neun von zehn Österreicherinnen und Österreichern immer SPÖ oder ÖVP gewählt. Seit 1986 aber verloren die beiden Großparteien bei fast jeder Wahl Stimmen. Sie sanken daher schon zur Jahrtausendwende zu Mittelparteien ab. Von der Klein- zur Mittelpartei Gleichzeitig wuchs die 1956 gegründete FPÖ von einer Kleinpartei (1983: fünf Prozent) zu einer Mittelpartei. Die FPÖ erhielt viele Stimmen von Protestwählerinnen und Protestwählern, die mit der Großen Koalition unzufrieden waren. Selbst eine zweimalige Parteispaltung (1993 Gründung Liberales Forum bzw. 2005 Bündnis Zukunft Österreich) konnte der national ausgerichteten FPÖ nur kurzfristig schaden. Aus für die Grünen Seit 1986 waren die Grünen als Kleinpartei im Nationalrat vertreten. Bei den Nationalratswahlen 2006 erreichten sie erstmals mehr als 10 Prozent der Wählerstimmen. Doch 2017 schaffte die Umweltpartei nicht die erforderlichen vier Prozent und ist daher nicht mehr im Nationalrat vertreten. Liste Peter Pilz Diese Hürde schaffte jedoch ihr ehemaliger Parteikollege Peter Pilz, der knapp vor der Wahl 2017 seine eigene Parteiliste gründete. Im November 2018 änderte die Liste Peter Pilz ihren Namen und nennt ihren Parlamentsklub an diesem Zeitpunkt Jetzt. Seit Dezember 2018 heißt auch die Partei Jetzt. Die Neos Sie sind seit 2013 als liberale Kleinpartei im Nationalrat vertreten. Bruno Kreisky als VOEST-Arbeiter (Wahlplakat der SPÖ von Erich Sokol (1933 – 2003), 1983) Beschreibe, analysiere und inter- pretiere die beiden Karikaturen. Vergleiche ihre unterschiedlichen Aussagen und erkläre diese. Beurteile die Karikaturen hinsichtlich ihres Inhaltes und ihrer Wirkung auf dich. Erkläre anhand der beiden Abbildungen, welche Merkmale typisch für Karikaturen sind. Arbeite nach M2 Sie wünschen, wir spielen … (Karikatur Kronen Zeitung, 31.12.2017) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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