Zeitbilder 4, Schulbuch

64 Parteien und Regierungen der Zweiten Republik Nationalratwahl-Ergebnisse seit 1945 1945 1949 1953 1956 1959 1962 1966 1970 1971 1975 1979 1983 1986 1990 1994 1995 1999 2002 2006 2008 2013 2017 100% 0% 25% 50% 75% Anteil der Wahlstimmen ÖVP SPÖ FPÖ NEOS Liste Peter Pilz Grüne Sonstige Die neue Volkspartei Ermittle die Anzahl der Parteien, die in der Zweiten Republik im Nationalrat vertreten waren bzw. sind. Vergleiche die Grafik mit dem Autorentext zur Entwicklung der Parteien und der verschiedenen Regierungsbildungen. Erkläre, welche anderen Regierungsbildungen seit 1986 möglich gewesen wären. Arbeite nach M6 Konzentrationsregierung und Große Koalitionen Konzentrationsregierung* Die ersten Nationalratswahlen nach Kriegsende gewann die ÖVP mit absoluter Mehrheit (mehr Mandate als alle anderen Parteien zusammen). Um die drängenden Probleme wie Wieder- aufbau von Wirtschaft, Demokratie und Verwaltung lösen zu können, bildete die ÖVP gemeinsam mit SPÖ und KPÖ die Regierung. Große Koalitionen Nach zwei Jahren trat der einzige kommunistische Minister aus der Regierung aus. Nun bildeten die beiden damaligen Großparteien ÖVP und SPÖ erstmals eine Große Koalition*. Diese Regierungsform wurde seit Bestehen der Zweiten Republik am längsten und am häufigsten ausgeübt. Die Zeit der Alleinregierungen ÖVP-Alleinregierung Die ÖVP erzielte 1966 wieder die absolute Mehrheit bei den Nationalratswahlen. Doch bereits nach den Wahlen 1970 wechselte die Regierung wieder. SPÖ-Alleinregierungen Die SPÖ bildete unter Bruno Kreisky* ein Jahr lang alleine eine Minderheitsregierung. Sie verfügte nur über eine relative Mehrheit im Nationalrat. Nach Neuwahlen im Jahr 1971 folgten bis 1983 SPÖ-Alleinregierungen mit absoluter Mehrheit. Die Ära* Kreisky Der Kanzler bezeichnete die „Demokratisierung sämtlicher Lebensbereiche“ als sein politisches Ziel. Er wollte die Lebensumstände der Menschen verbessern und Armut bekämpfen. Tatsächlich gab es während seiner langen Amtszeit als Bundeskanzler einen politischen und gesellschaftlichen Wandel: Familien-, Straf-, Arbeits- und Sozialrecht wurden modernisiert. Schulen und Universitäten wurden reformiert, die Volksanwaltschaft und der Konsumentenschutz eingeführt. Neu war auch das Gleichbehandlungsgesetz: Es sieht gleichen Lohn für Männer und Frauen bei gleicher Arbeit vor. Erstmals wuchs in Österreich eine breite Mittelschicht heran. Sozialstaat Österreich Kreiskys erklärtes Ziel war der Ausbau des österreichischen Sozialstaates. Für das Ziel der Vollbeschäftigung nahm Kreisky auch Budgetdefizite in Kauf: „Ein paar Milliarden mehr Schulden bereiten mir weniger schlaflose Nächste als hunderttausend Arbeitslose.“ Trotz einer Rezession ab 1973 gelang es, einen hohen Beschäftigungsgrad zu erreichen. Allerdings wuchsen die Staatsschulden. Nur zu Prüfzwecken – 2 Eigentum des Verlags öbv

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