Zeitbilder 4, Schulbuch

Modul 5 – Holocaust/Shoah, Genozid und Menschenrechte 39 Die Judenvernichtung – der Holocaust (Shoah) Die so genannte „Endlösung“ Mitten im Krieg, Anfang 1942, trafen sich hohe Funktionäre der Nationalsozialisten in Berlin zur so genannten Wannseekonferenz. Thema war die genaue Organisation der Vernichtung des gesamten europäischen Judentums. Die Durchführung des geplanten Völkermordes erhielt den verharmlosenden Namen „Endlösung“. Dazu waren im besetzten Polen eigene Vernichtungslager mit Gaskammern und Verbrennungsöfen für die Leichen errichtet worden. Von nun an rollten täglich hunderte Viehwaggons aus dem Deutschen Reich und den besetzten Gebieten Europas dorthin. In den Waggons waren jüdische Frauen und Männer, Kinder und Alte. Für die meisten war es eine Fahrt ohne Rückkehr. Holocaust – Shoa Das griechische Wort holocauston bedeutete ursprünglich ein Brandopfer von Tieren. Holocaust ist die internationale Bezeichnung für die Vernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden durch die Nationalsozialisten. In neuerer Zeit wird für diesen Völkermord der Begriff Shoa verwendet. Dieses hebräische Wort bedeutet großes Unheil, Katastrophe. Dem nationalsozialistischen Völkermord fielen etwa sechs Millionen europäische Jüdinnen und Juden zum Opfer. Das Lager Auschwitz (bei Krakau) Es war das größte Konzentrations- und Vernichtungslager der Nationalsozialisten. Wer dorthin kam und kräftig genug war, wurde zuerst einem Arbeitskommando zugeteilt und dort meist zu Tode geschunden. Schwache, Kranke und Schwangere tötete man sofort in Gaskammern. In Auschwitz fanden etwa eineinhalb Millionen Menschen (Jüdinnen und Juden, Roma und Sinti, viele Polinnen und Polen, russische Kriegsgefangene) den Tod. Die stärkste Opfergruppe bildeten Jüdinnen und Juden. Aus dem Wannsee-Protokoll Q Unter entsprechender Leitung sollen im Zuge der Endlösung die Juden in geeigneter Weise im Osten zum Arbeitseinsatz kommen (…). Die arbeitsfähigen Juden (werden) straßenbauend in diese Gebiete geführt, wobei zweifellos ein Großteil durch natürliche Verminderung ausfallen wird. Der (…) Restbestand wird, da es sich bei diesem zweifellos um den widerstandsfähigsten Teil handelt, entsprechend behandelt werden müssen, da dieser (…) bei Freilassung als Keimzelle eines neuen jüdischen Aufbaues anzusprechen ist. (http://www.ns-archiv.de/ verfolgung/ wannsee/wannsee-konferenz.php) Rede des SS-Führers Himmler* über die „Endlösung“ (1943) Q Wie ist es mit den Frauen und Kindern? – Ich habe mich entschlossen, auch hier eine ganz klare Lösung zu finden. Ich hielt mich nämlich nicht für berechtigt, die Männer auszurotten – sprich also umzubringen oder umbringen zu lassen – und die Rächer in Gestalt der Kinder für unsere Söhne und Enkel groß werden zu lassen. Es musste der schwere Entschluss gefasst werden, dieses Volk von der Erde verschwinden zu lassen. (In: Graml, Reichskristallnacht, 1988) Kinder in Auschwitz nach der Befreiung (Foto, Jänner 1945) Arbeite aus den Texten heraus, wie die Nationalsozialisten den Völkermord an der jüdischen Bevölkerung organisierten. Schreibe in einem Tagebucheintrag auf, welche Gefühle die Rede Himmlers in dir auslöst. Siehe auch https://www.youtube.com/ watch?v=fnXjk_D-tmgi Arbeite nach M1 Stelle mit Hilfe des Autorentextes und einer der zwölf Biografien aus Auschwitz die Lebensgeschichte einer oder eines jüdischen Jugendlichen im Nationalsozialismus dar. (https://www.bild.de/video/clip/auschwitz/die-kinder-von- auschwitz-39425512.bild.html) Arbeite nach M1 1933 1945 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags ö bv

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