Zeitbilder 4, Schulbuch

34 Rassismus hat viele Gesichter „Racist brain the smallest“ nach einem Plakat der „Europäischen Jugend-Kampagne gegen Rassismus“ (London, April 1996) Von der „Rassenlehre“ zum Rassismus Die Einteilung von Menschen in „Rassen“ Damit begannen Menschen schon vor etwa 300 Jahren. Seit dem 19. Jh. entwickelte sich daraus in Europa eine „Rassenlehre“. Sie untersuchte die sichtbaren Unterschiede zwischen den verschiedenen Menschengruppen und schrieb ihnen bestimmte angeborene positive und negative Eigenschaften zu. Daher wurde auch zwischen „höheren“ und „niederen“ Rassen unterschieden. Die „Rassenlehre“ und ihre Folgen Diese Lehre ging auch davon aus, dass die „weiße Rasse“ besser und allen anderen „Rassen“ überlegen sei. Daher hielten sich die europäischen Mächte im 19. Jh. für berechtigt, afrikanische und asiatische Völker und deren Reiche zu unterwerfen und Kolonien zu errichten. Auch die Nationalsozialisten gingen von der Überlegenheit der „arischen“ als der wertvollsten aller Rassen aus. Ihre „Rassenpolitik“ führte zur Vernichtung verschiedener Bevölkerungs- gruppen und zum Genozid* an der jüdischen Bevölkerung Europas (S. 38). Rassismus bis in die Gegenwart Die Lehre von den „Menschenrassen“ ist wissenschaftlich schon längst widerlegt. Dennoch gibt es in unserer Gesellschaft bis heute Menschen und politische Gruppen, die bestimmten Menschen- und Volksgruppen angeborene negative Eigenschaften zuschreiben. Gleichzeitig sind diese Rassistinnen und Rassisten von ihrer eigenen Höherwertigkeit überzeugt. Aus diesem Grund halten sie es auch für berechtigt, wenn diese Menschen benachteiligt, von der Gesellschaft ausgeschlossen und im Extremfall sogar getötet werden. Eine solche Einstellung gegenüber anderen Menschen, Volksgruppen oder Nationen bezeichnet man als Rassismus. Beschreibe das Plakat der „Europäischen Jugend-Kampagne gegen Rassismus“ und interpretiere seine Aussage. Recherchiere auf den Webseiten der Bundeszentrale für Politische Bildung und der UEFA, in welchen Formen Rassismus und Diskrimi- nierung im Fußball auftreten. Beurteile, wie wirksam deiner Meinung nach solche Aktionen der Fußballer wie auf dem Foto dargestellt im Kampf gegen Rassismus sind. Arbeite nach M2+A1 No to racism Seit 2001 unterstützt der Europäische Fußballverband (UEFA) den Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung im Fußball. Die Spieler von Deutschland und Mexiko präsentieren vor dem Semifinale im Confederations Cup am 29. Juni 2017 in Sotschi, Russland, gemeinsam ein „SAY NO TO RACISM“-Banner. (Foto, Christian Charisius 2017) Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (UNO, 1948) Q Art.1 (Menschenwürde) Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen. Art.2 (Diskriminierungsverbot) Jeder hat Anspruch auf die in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand. Arbeite heraus, gegen welche Punkte bzw. Forderungen aus den beiden Artikeln sich Rassismus wendet. Arbeite nach M1 Rassismus gibt es in vielen Ländern Rassismus betrifft viele Gruppen. In Europa sind besonders häufig jüdische (S. 36) und muslimische Menschen, Roma und Sinti sowie Schwarzafrikanerinnen und Schwarzafrikaner davon betroffen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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