Zeitbilder 4, Schulbuch

24 BDM-Plakat (1933) Fasse zusammen, welche Tätigkeiten die Mädchen und Buben in HJ und BdM ausübten. Benenne, was vielen in den NS-Jugendorganisationen positiv und verlockend erschienen ist. Arbeite heraus, warum es in der HJ auch zu großer Brutalität und Gewalt kam. Beurteile die NS-Erziehung und vergleiche sie mit Erziehung von heute. Arbeite nach M1 Von der HJ in den Krieg: Das Foto zeigt den 16-jährigen Luftwaffenhelfer Hans-Georg Henke in den letzten Kriegstagen 1945. Er gehörte zu „Hitlers letztem Aufgebot“, das die Wehrmacht bei der Verteidigung Deutschlands unterstützen sollte. (Foto von John Florea, Rechtenbach, 1945) Der Deutsche Werner Mork (*1921 ) über seine Zeit als HJ-Mitglied (2004) Q Es gab dabei Abwechslungen, wie lange Touren mit dem Fahrrad, und auch Gepäckmärsche mit dem Affen (eine Art Rucksack) auf dem Rücken, gefüllt mit Ziegelsteinen, die insgesamt das erforderliche Gewicht von 15 Pfund haben mussten. Geländespiele, Geländebeschreibungen, Kartenlesen, Skizzen anfertigen und Orientierungsmärsche bei Tage und auch in den Abendstunden waren für uns Knaben sehr willkommene „Abenteuer“. (…) Ganz toll kamen wir uns vor, wenn wir bei größeren Veranstaltungen und Kundgebungen auf einer Bühne standen (…). Da waren wir doch wer! Da fühlten wir uns ganz groß und waren sehr stolz, wenn uns dann der Beifall für die „tolle“ Leistung entgegenschlug. (www.dhm.de/lemo ) Karl-Heinz Janßen, geboren 1930, deutscher Journalist und Historiker, über seine Erfahrungen in der HJ (2006): Q Zwölfjährige Hordenführer brüllten zehnjährige Pimpfe zusammen und jagten sie kreuz und quer über Schulhöfe, Wiesen und Sturzäcker. Die kleinsten Aufsässigkeiten, die harmlosesten Mängel an der Uniform, die geringste Verspätung wurden sogleich mit Strafexerzieren geahndet – ohnmächtige Unterführer ließen ihre Wut an uns aus. Aber die Schikane hatte Methode: Uns wurde von Kindesbeinen an Härte und blinder Gehorsam eingedrillt (…). Warum haben wir unsere Tränen verschluckt, unsere Schmerzen verbissen? Warum nie den Eltern und Lehrern geklagt, was uns da Schlimmes widerfuhr? Ich kann es mir nur so erklären: Wir alle waren vom Ehrgeiz gepackt, wollten durch vorbildliche Disziplin, durch Härte im Nehmen, durch zackiges Auftreten den Unterführern imponieren. (In: A. Klönne, Jugend im Dritten Reich, 2008) Gisela Richter, geboren 1924, über ihre Zeit als BDM-Mädchen (2008) Q Ich gehörte damals zu (…) den Verführten, die sich völlig unkritisch und angepasst glücklich schätzten, in diese wunderbare Zeit hineingeboren zu sein und habe den „Dienst“ im BDM gern aufgenommen.(…) Das Wichtigste für mich war nun erst mal die Uniform, denn ohne sie war man ein Niemand. (…) Außerdem wurde uns beigebracht, dass zuerst immer die Führerin Recht hat und dann erst die Eltern. Das fand ich zuerst ganz toll. Später hat es mich abgestoßen. (…) Zum Dienst gehörte zuerst der wöchentliche Heimabend. Hier wurde gesungen, denn wir mussten beim Marschieren nicht nur die bekannten Volkslieder singen, sondern vor allem das NS-Liedgut. (www.dhm.de/lemo ) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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