Zeitbilder 4, Schulbuch
Modul 1 – Faschismus – Nationalsozialismus – politische Diktaturen 23 Jugendliche im Nationalsozialismus NS-Erziehung Die Propaganda der Nationalsozialisten war besonders auf die Jugend gerichtet. Die Beeinflussung durch die Partei sollte zunehmen, die der Eltern abnehmen. Es kam sogar vor, dass Kinder ihre eigenen Eltern wegen kritischer Äußerungen zur NSDAP, zu Hitler oder zum Krieg anzeigten. Nur ganz wenige Jugendliche zeigten Widerstand: Die Swing-Jugend* zB grenzte sich durch einen englisch-amerikanischen Lebensstil vom Nationalsozialismus ab. Sie hörte zB verbotene Musik. „Hitler-Jugend“ (HJ) und „Bund deutscher Mädel“ (BdM) 1926 wurde die wichtigste Jugendorganisation der Nationalsozialisten gegründet: die „Hitler-Jugend“ (HJ). Andere Jugendgruppen wurden nach der Machtergreifung „gleichgeschaltet“. Dies bedeutet, dass sie aufgelöst oder in die HJ übernommen wurden. Der „Bund deutscher Mädel“ (BdM) war eine Teilorganisation der „Hitlerjugend“. Alle Mädchen wurden darin erfasst und im Geiste des Nationalsozialismus erzogen. Ab 1936 war die Mitgliedschaft in der HJ für deutsche Buben und Mädchen zwischen 10 und 18 Jahren verpflichtend. Als „minderwertig“ angesehene Jugendliche waren von der HJ ausgeschlossen. Wichtigstes Ziel war die Erziehung zum „nationalsozialistischen Menschen“. Sport und vormilitärische Übungen sollten die Jugendlichen auf den von Hitler geplanten Krieg vorbereiten. „Österreichisches Jungvolk“: staatliche Jugendorganisation im Austrofaschismus, gegründet 1936, aufgelöst nach dem „Anschluss“ 1938 (Plakat, 1936) Beschreibe, analysiere und interpretiere die Bildquellen auf dieser Doppelseite. Erkläre mit Hilfe der Texte und Bilder, weshalb Dikta- toren großes Interesse an der Erziehung von Kindern und Jugendlichen zeigen. Erörtere, warum die Mitglieder der meisten Jugendorganisationen Uniformen trugen. Nimm Stellung, weshalb du einer Jugendorganisation beitreten würdest oder nicht. Arbeite nach M1+M2 HJ-Plakat ca. aus dem Jahr 1935 Erkläre, welche Vorstellungen von Erziehung und welche Ziele die Nationalsozialisten für Jugendliche hatten. Beurteile Hitlers Auffassung von Erziehung. Arbeite nach M1 Hitler über Erziehung (1940): Q Meine Pädagogik ist hart. Das Schwache muss weggehämmert werden. Es wird eine Jugend heranwachsen, vor der sich die Welt erschrecken wird. Eine gewalttätige, herrische, unerschrockene, grausame Jugend will ich. (…) Ich werde sie in allen Leibesübungen ausbilden lassen. (…) Ich will keine intellektuelle Erziehung. Mit Wissen verderbe ich mir die Jugend. Aber Beherrschung müssen sie lernen. Sie sollen mir in den schwierigsten Proben die Todesfurcht besiegen lernen. Das ist die Stufe der heroischen Jugend. Aus ihr wächst die Stufe des Gottmenschen. (In: Hubert Steinhaus, Hitlers Pädagogische Maximen 1981) 1918 1945 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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