Zeitbilder 4, Schulbuch
16 Frauen: Viele Kinder für das Reich! Propagandaplakat: Solche Plakate sollten die Frauen dazu bewegen, möglichst viele Kinder zu bekommen. (Werbeplakat des Winterhilfswerks, Dezember 1937) Kahlenberger Bauernfamilie (Gemälde von Adolf Wissel (1894–1973), Öl auf Leinwand, 1939) Das nationalsozialistische Idealbild von der Frau … Mutter vieler Kinder Die NSDAP war in erster Linie eine Männerpartei. Die Frauen sollten aus dem Arbeitsleben möglichst herausgehalten werden und ihre Erfüllung in der Rolle als Hausfrau und Mutter finden. Ihre vorrangige Aufgabe war es, „dem Führer – möglichst viele – Kinder zu schenken“. Entsprachen Frauen diesem Wunsch der Führung, wurden sie öffentlich geehrt: Mütter mit vier, sechs beziehungsweise acht Kindern erhielten das „Mutterkreuz“ in Bronze, Silber oder Gold. Hausfrau Die NS-Propaganda bemühte sich, die deutschen Frauen von diesem Idealbild zu überzeugen. Berufstätige Frauen sollten ihre Arbeit aufgeben. Nur als Kindergärtnerinnen oder in Pflegediensten und in landwirtschaftlichen Berufen sollten sie weiterhin Beschäftigung finden; in Fabriken sollten Frauen nur ausnahmsweise arbeiten. Keine höhere Bildung Im Schulwesen wurden die Frauen aus Leitungspositionen verdrängt, Lehrerinnen von höheren Schulen an Volksschulen versetzt. Der Anteil der Studentinnen an Universitäten wurde schon 1933 auf zehn Prozent begrenzt. Nach einem Studium hatten Frauen große Schwierigkeiten, eine ihrer Ausbildung entsprechende Anstellung zu finden. Ab 1936 durften Frauen weder Richterinnen noch Staats- oder Rechtsanwältinnen werden. Analysiere und interpretiere das Gemälde und das Plakat in Hinblick auf das nationalsozialistische Idealbild der Frau. Setze es in Beziehung zu den beiden Textquellen auf der nächsten Seite. Arbeite nach M2 Heiratsinserat 1934: Q Zweiundfünfzig Jahre alter, rein arischer Arzt, Teilnehmer an der Schlacht bei Tannenberg (Erster Weltkrieg), der auf dem Lande zu siedeln beabsichtigt, wünscht sich männlichen Nachwuchs durch eine standesamtliche Heirat mit einer gesunden Arierin, jungfräulich, jung, bescheiden, sparsame Hausfrau, gewöhnt an schwere Arbeit, breithüftig, flache Absätze, keine Ohrringe, möglichst ohne Eigentum. (In: Völkischer Beobachter * , 12.8.1934) Beschreibe den künftigen Ehemann. Beurteile seine Forderungen und Erwartungen. Verfasse ein Inserat, in dem du deine ideale Partnerin bzw. deinen idealen Partner charakterisierst. Arbeite nach M1+M2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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