Zeitbilder 4, Schulbuch

Modul 9 – Medien und politische Kommunikation 151 heute 12-Stunden-Tag: Regierungsparteien planen Beschlussfassung noch vor dem Sommer Q Die von den Regierungsparteien geplante Arbeitszeitflexibili- sierung soll noch vor dem Sommer beschlossen werden. Der Nationalrat hat in seiner jüngsten Sitzung dem Wirtschaftsausschuss zur Vorberatung einer entsprechenden Gesetzesinitiative eine Frist bis zum 4. Juli gesetzt. Man habe intensiv am Antrag gearbeitet, vor allem kleine und mittlere Betriebe bräuchten mehr Flexibilität, begründete ÖVP-Wirtschaftssprecher Peter Haubner im Plenum die Eile. ÖVP und FPÖ sind außerdem davon überzeugt, dass die neuen Bestimmungen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleichtern werden. Empört über die Vorgangsweise ist die Opposition. Sie vermisst nicht nur ein ordentliches Begutachtungsverfahren, sondern wertet es überdies als Affront, dass der Antrag dem Wirtschaftsausschuss und nicht dem Sozialausschuss zugewiesen wurde. Auch inhaltlich können SPÖ und Liste Pilz dem Antrag nichts abgewinnen: Sie sehen den 12-Stunden-Tag als Anschlag auf die Rechte von Arbeitnehmerinnen. (https://www.parlament.gv.at/) Standpunkt der Arbeiterkammer zum 12-Stunden-Tag-Gesetz Q Die AK ist gegen das neue Gesetz. Es bringt Verschlechte- rungen für die Beschäftigten. Zu langes Arbeiten schadet der Gesundheit. Das Gesetz bedeutet weniger Zeit für Freizeit und Familie. Denn wann Zeitausgleich genommen werden darf, bestimmt der Arbeitgeber beziehungsweise die Auftragslage. Durch das neue Gesetz wird der 12-Stunden-Tag für alle Branchen möglich. Egal, wie groß der Druck auf die Beschäftigten bereits jetzt ist. In Branchen mit starkem Druck wird es für die Beschäftigten sehr schwierig, nein zu Mehrstunden zu sagen. Durch das neue Gesetz wird der 12-Stunden-Tag für alle Branchen möglich. Egal, ob man in einem klimatisierten Büro einmal zwölf Stunden lang arbeitet oder in brütender Hitze eine Straße asphaltiert. Durch das Gesetz wird mehr Sonntagsarbeit möglich, Ruhezeiten werden gekürzt. (https://ooe.arbeiterkammer.at/ ) Vom Österreichischen Gewerkschafts- bund organisierte Großdemonstration gegen das neue Arbeitszeitgesetz am 30. Juni 2018 Schlusskundgebung auf dem Wiener Heldenplatz; An der Demonstration nahmen rund 100 000 Menschen teil. (Foto, Willfried Gredler-Oxenbauer) Analysiere die Texte und das Bild auf dieser Seite. Beurteile die Standpunkte von Regierungsparteien, Opposition, Wirtschafts- kammer und Arbeiter- kammer. Formuliere deine Meinung zum 12-Stunden-Tag. Arbeite nach M1+M2 Die Wirtschaftskammer Österreich zur Novelle des Arbeitszeitgesetzes Q Im harten international- en Wettbewerb ist die Flexibilität von Betrieben ein Erfolgsfaktor, der immer wich- tiger wird. Die Bundesregie- rung setzt in ihrer Novelle des Arbeitszeitgesetzes ein wich- tiges Anliegen der Wirtschaft um: Flexiblere Arbeitszeiten bringen für Mitarbeiter, Unternehmer und Standort entscheidende Vorteile. Flexible Arbeitszeiten bringen - mehr Spielräume für Mitarbeiter und Betriebe - Rechtssicherheit statt Graubereich - bessere Abdeckung von Auftragsspitzen - einen starken Wirtschaftsstandort - sichere Jobs. (https://www.wko.at/ ) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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