Zeitbilder 4, Schulbuch

Modul 8 – Politische Mitbestimmung 143 1948 heute … und Kinderrechte Kinderrechtskonvention 1989 formulierten die Vereinten Nationen (UNO) die Kinderrechtskonvention. Auf dieser Grundlage verankerten die einzelnen Staaten Kinderrechte gesetzlich. Details zur Entwicklung der Kinderrechte findest du in Zeitbilder 2 auf Seite 154. In Österreich sind die Kinderrechte seit 2011 in der Verfassung verankert. Das UNO- Kinderhilfswerk UNICEF will eine lebenswerte Umgebung für alle Kinder weltweit schaffen. Einige der UNICEF-Ziele sind: Bildung … hilft Armut zu entkommen. Daher werden Schulen eingerichtet. Chancengleichheit Gleiche Rechte für alle Kinder. Benachteiligte Kinder sollen unterstützt werden. Hilfe für Flüchtlings- kinder Sie und ihre Familien sollen versorgt werden. Hygiene Sauberes Trinkwasser, Sanitäranlagen und Hygienebedarf sollen allen zur Verfügung stehen. Kinderschutz … durch Polizei und Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, wenn Kinder durch Armut, Gewalt und Zerstörung in Gefahr geraten. Medizinische Hilfe Verbesserung der Gesundheitsversorgung in allen Ländern weltweit Psychologische Betreuung … für traumatisierte (= durch schlimme Erlebnisse geschädigte) Kinder in Kriegs- und Katastrophen- gebieten Analysiere die genannten Maßnahmen zum Wohle der Kinder: Welche betreffen ausschließlich die Kinder? Welche schließen die ganze Familie mit ein? Formuliere Gründe dafür, die gesamte Familie miteinzubeziehen. Erkläre, welches der genann- ten Ziele du auch für dich selbst umsetzen könntest. Arbeite nach M1 Verletzung von Kinderrechten Kindersoldaten Die UNICEF schätzt, dass weltweit in 58 Armeen und bewaffneten Einheiten bis zu 250 000 Kindersoldaten im Einsatz sind. In 20 Staaten oder Konflikten gibt es schwerste Menschen- rechtsverletzungen an Kindern: Schulen und Krankenhäuser werden bombardiert, Kinder getötet oder verstümmelt. Der so genannte IS rekrutiert gezielt Kinder und Jugendliche. Die Terrormiliz Boko Haram in Nigeria setzt Kinder als Selbstmordattentäter ein. Viele Kinder werden gekidnappt und gezwungen zu kämpfen. Andere schließen sich freiwillig den Milizen an. UNICEF betreibt Übergangszentren für ehemalige Kindersoldaten. Dort bekommen sie Essen und Kleidung und werden medizinisch und psychologisch betreut. Sie können in die Schule gehen. Die ehemaligen Kindersoldaten müssen sich erst wieder an ein normales Leben gewöhnen. Arbeite die unterschiedlichen Beweggründe, Soldat zu werden, aus den Erzählungen von James und Buret heraus. Nenne ihre Wünsche für die Zukunft. Verfasse eine Petition an die UNICEF, in der du deine Argumente gegen den Einsatz von Kindersoldaten begründest. Arbeite nach M1 Kindersoldaten erzählen Q James, 13 Jahre: Unsere Feinde haben meine Schwester und meinen Onkel getötet. Deshalb habe ich mich der Miliz angeschlossen. Aber es war hart. Wir mussten so viel marschieren, manchmal drei oder vier Tage lang, und dabei schwere Ausrüstung tragen. Ich möchte jetzt so gerne zur Schule gehen. Ich bin noch nie zur Schule gegangen. Und danach möchte ich den Leuten in meinem Dorf helfen, damit sie genug zu essen haben. Wenn ich Kinder hätte, würde ich nie zulassen, dass sie Soldaten werden. Q Buret, 11 Jahre: Mein Dorf hat so viel Leid erlebt. Unsere Leute haben sich gegen die Regie- rung aufgelehnt, und ich habe mich entschieden, mich ihnen anzuschließen. Ich ging sowieso nicht zur Schule, und wir hatten kein Geld. Ich war noch sehr jung. Aber jetzt will ich unbedingt zur Schule gehen und lesen lernen. (UNICEF, Kindersoldaten erzählen, 2015) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=