Zeitbilder 4, Schulbuch

14 Deutschland wird eine nationalsozialistische Diktatur Der Aufstieg des Nationalsozialismus … NSDAP Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei unter Adolf Hitler legte 1920 als noch sehr kleine Partei ihre Ziele fest: Schaffung eines Großdeutschland aller Deutschen, Abänderung des Versailler Vertrages, Erwerb von Kolonien, Kampf gegen den Marxismus, Entfernung aller jüdischen Bürgerinnen und Bürger aus Deutschland. „Mein Kampf“ Im Jahr 1923 scheiterte ein Umsturzversuch Hitlers und seiner Partei. Die NSDAP wurde verboten und Hitler zu fünf Jahren Haft verurteilt. Im Gefängnis schrieb er das Buch „Mein Kampf“. Darin formulierte er unter anderem seine antisemitischen* Überzeugungen, forderte den „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich und neuen „Lebensraum“ für das deutsche Volk. Aufstieg Nach nur acht Monaten wurde Hitler aus der Haft entlassen. Der Aufstieg kam mit der Weltwirtschaftskrise*. 1932 wurde die NSDAP die stärkste Fraktion im Reichstag. Ihrer aggressiven Propaganda war es gelungen, die nach dem Krieg verarmten Mittelschichten (Angestellte, Beamte, Selbstständige, Bauern) zu gewinnen. Auch große Teile der Arbeiterschaft, die besonders unter der Arbeitslosigkeit zu leiden hatte, glaubten Hitlers Versprechungen. Wesentlichen Anteil am Aufstieg hatten auch Industrielle, die sich von einer künftigen „nationalen“ Regierung große Rüstungsaufträge erwarteten. … und die „Machtergreifung“ Reichskanzler Bei der Reichstagswahl im November 1932 wurde die NSDAP die stimmenstärkste Partei. Im Jänner 1933 ernannte Reichspräsident Hindenburg Adolf Hitler zum Reichskanzler. Damit war es dem „Führer“ gelungen, auf verfassungsmäßigem Weg an die Regierung zu kommen. Reichstagsbrand Im Februar 1933 brannte das Reichstagsgebäude in Berlin ab. Die Nationalsozialisten machten dafür eine „kommunistische Verschwörung“ verantwortlich. Daraufhin verabschiedete der Reichstag die Notverordnung „Zum Schutz von Volk und Staat“ und setzte damit die Grundrechte außer Kraft. Gesetze zur Absicherung der Macht Das „Heimtückegesetz“ vom März 1933 stellte jede Kritik an der Regierung unter Strafe. Nur drei Tage später trat das „Ermächtigungsgesetz“ in Kraft. Damit konnte Hitler ohne die Gesetzesbeschlüsse des Reichstags regieren. Alle anderen Parteien wurden Propagandaplakat der NSDAP (Berlin 1932) Beschreibe, analysiere, und interpretiere das Plakat. Wen soll das Plakat ansprechen? Wie wird hier um Stimmen geworben? Arbeite nach M2 „Verordnung zum Schutz von Volk und Staat“ 1933: Q Es sind daher Beschrän- kungen der persönlichen Freiheit, des Rechts der freien Meinungsäußerung, einschließlich der Presse- freiheit, des Vereins- und Versammlungsrechts, Eingriffe in das Brief-, Post-, Telegraphen- und Fernsprechgeheimnis, Anordnungen von Haussuchungen (…) auch außerhalb der sonst hierfür bestimmten gesetzlichen Grenzen zulässig. (In: W. Hofer, Der National- sozialismus, 1957) Kein Privatleben mehr Q Wenn du schläfst, ist es deine Privatsache, sobald du aber wach bist und mit einem anderen Menschen in Berührung kommst, musst du eingedenk sein, dass du ein Soldat Hitlers bist. (…) Privatleute haben wir nicht mehr. Die Zeit, wo jeder tun und lassen konnte, was er wollte, ist vorbei. (In: R. Ley, Soldaten der Arbeit, 1938) Vergleiche die Verordnung und die Aussagen über die Abschaffung des Privatlebens. Erkläre den Zusammenhang. Arbeite nach M1 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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