Zeitbilder 4, Schulbuch
Modul 1 – Faschismus – Nationalsozialismus – politische Diktaturen 13 Sprache der Nationalsozialisten Ein kennzeichnendes Merkmal war auch die propagandistische Sprache der Nationalsozialisten, die für grausame Taten oft verharmlosende Begriffe verwendeten. Diese sind in diesem Schulbuch in allen Kapiteln, die sich mit dem Nationalsozialismus beschäftigen, unter Anführungszeichen gesetzt. „Rassenlehre“ Die Nationalsozialisten teilten die Menschen in unter- schiedliche „Rassen“* ein. Als wertvollste „Rasse“ sahen sie die „Arier“* an. Dazu zählten sie die germanischen Völker, damit auch die Deutschen. Das Gegenstück dazu sahen sie in der jüdischen Bevölkerung. Jüdische Menschen waren in ihren Augen eine „wertlose Rasse“. Außerdem wurden auch Sinti*, Roma und Angehörige anderer Nationen für „rassisch minderwertig“ erklärt. Dies führte schließlich zur systematischen Ausgrenzung, Verfolgung und schließlich zum Massenmord an diesen Menschen. „Volksgemeinschaft“ und „Lebensraum“ „Volksgemeinschaft“ war ein Propaganda-Begriff der Nationalsozialisten: Die Menschen sollten durch die Zugehörigkeit zu dieser Gemeinschaft manipuliert werden, Opfer für den NS-Staat zu bringen. Minderheiten wie Jüdinnen und Juden, Roma und Sinti, Homosexuelle, Menschen mit Behinderung und „Asoziale“ waren aus dieser Gemeinschaft ausgeschlossen. Die Nationalsozialisten wollten als „Herrenrasse“ über andere Völker herrschen. Sie behaupteten, mehr „Lebensraum“ für das deutsche Volk zu brauchen. Dieser sollte durch Krieg im Osten Europas erkämpft werden. Die dort lebenden Völker, die auch als „minderwertig“ angesehen wurden, sollten versklavt werden. Auf den Seiten 12 bis 23 sind zahlreiche Begriffe unter Anführungszeichen gesetzt. Sammelt in Gruppenarbeit alle diese Begriffe und findet ihre Bedeutungen heraus. Untersucht kritisch die Zusammenhänge, in denen diese Begriffe von den Nationalsozialisten verwendet wurden (Tätersprache). Beurteilt die Sprache der Nationalsozialisten. Arbeite nach M1 Vergleiche die Rede aus dem Spielfilm „Der große Diktator“ https://www.youtube.com/ watch?v=bMIIpe-suAs mit der Rede Hitlers aus dem Jahr 1933 https://www.youtube.com/ watch?v=M0XTJOkb91c. Erörtere die Gemeinsam- keiten und Unterschiede. Arbeite nach M5 Adolf Hitler in „Mein Kampf“ über sein Menschenbild Q Was für ein Glück für die Regierenden, dass die Menschen nicht denken! Denken gibt es nur in der Erteilung oder im Vollzug eines Befehls. Wäre es anders, so könnte die menschliche Gesellschaft nicht bestehen. Der Mensch ist von Geburt aus schlecht. Man bändigt ihn nur mit Gewalt. Um ihn zu leiten, sind alle Mittel zulässig. Man muss auch lügen, verraten, ja sogar morden können, wenn es die Politik erfordert. (In: Hitler, Mein Kampf, 1925/1927) Aggression gegen die jüdische Bevölkerung Nachdem er bei der Polizei eine Anzeige wegen Sachbeschädigung aufgeben wollte, wird der jüdische Anwalt Dr. Michael Siegel von SA-Truppen durch die Münchener Innenstadt getrieben. Auf dem ihm umgehängten Schild steht: „Ich werde mich nie mehr bei der Polizei beschweren“. (Foto des damals arbeitslosen Pressefotografen Heinrich Sanden, 1933) Aus dem NS-Parteiprogramm von 1920: Q 4. Staatsbürger kann nur sein, wer Volksgenosse ist. Volks- genosse kann nur sein, wer deutschen Blutes ist, ohne Rück- sichtnahme auf Konfession (= religiöses Bekenntnis). Kein Jude kann daher Volksgenosse sein. (http://www.dhm.de/lemo/html/ dokumente/nsdap25/index.html, 14.6.2011) Beurteile mit Hilfe der Bild- und Textquellen sowie des Autorentextes das Menschenbild der Nationalsozialisten. Erläutere, welche Folgen dies für die Menschen unter national- sozialistischer Herrschaft hatte. Arbeite nach M1 1920 1945 Nur zu Prüfzwecken – E gentum des Verlags öbv
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