Zeitbilder 4, Schulbuch

114 Der europäische Wirtschaftsraum Alleinige und geteilte Zuständigkeiten der EU alleinige Zuständigkeiten der EU  Zollunion  Wettbewerbsregeln  Währungspolitik (für Mitglied mit Euro)  Erhalt der Meeresschätze  Handelspolitik geteilte Zuständigkeiten von EU und Mitgliedstaaten  Binnenmarkt  Sozialpolitik  wirtschaftlicher, sozialer, territorialer Zusammenhalt  Landwirtschaft und Fischerei  Verbraucherschutz  Verkehrspolitik, Telekommunikation  Energiepolitik  Forschung  Freiheit, Sicherheit, Recht Zuständigkeiten der Mitglied- staaten (EU unterstützt nur)  Gesundheit  Industrie  Kultur  Tourismus  Bildung, Jugend, Sport  Katastrophenschutz  Verwaltung Vier Freiheiten in der EU: Als EU-Bürgerinnen und -Bürger steht uns der gesamte EU-Binnenmarkt offen. Freier Personenverkehr  Wegfall der Grenzkontrollen  Harmonisierung der Einreise-, Asyl-, Waffen- und Drogengesetze  Niederlassungs- und Beschäftigungsfreiheit für EU-Bürgerinnen und -Bürger  verstärkte Außenkontrollen Freier Dienstleistungsverkehr  Liberalisierung der Bank- und Versicherungsdienstleistungen  Harmonisierung der Banken- und Versicherungsaufsicht  Öffnung der Transport- und Telekommunikationsmärkte Freier Warenverkehr  Wegfall der Grenzkontrollen  Harmonisierung oder gegenseitige Anerkennung von Normen und Vorschriften  Steuerharmonisierung Freier Kapitalverkehr  größere Freizügigkeit für Geld- und Kapitalbewegungen  Schritte zu einem gemein- samen Markt für Finanz- dienstleistungen  Liberalisierung des Wertpapierverkehrs Österreich und die EU Volksabstimmung Am 12. Juni 1994 sprachen sich bei einer Wahlbeteili- gung von ca. 82 Prozent 66,6 Prozent der Österreicherinnen und Öster- reicher für einen Beitritt Österreichs zur Europäischen Union aus. Am 1. Jänner 1995 wurde Österreich Mitglied der EU. Die Volksabstimmung war nach der Abstimmung über die Inbetriebnahme des AKW Zwenten- dorf 1978 (S. 67) die zweite Volksabstimmung in der Geschichte Öster- reichs. Notwendig war sie, da der EU-Beitritt Österreichs zu einer Ände- rung der Verfassung führte. Der Volksabstimmung ging eine intensive Werbekampagne der österreichischen SPÖ-ÖVP-Bundesregierung voraus, die 1989 den Antrag auf die EU-Mitgliedschaft gestellt hatte. Im Vorfeld der Abstimmung sprachen sich SPÖ und ÖVP auch auf ihren Plakaten für ein „Ja zu Europa“ aus. Sie versuchten die Österreicherinnen und Österreicher zu einer positiven Stimmabgabe zu bewegen. Die Oppositionsparteien FPÖ, Grüne und KPÖ lehnten den Beitritt ab. Arbeite aus den Zuständig- keiten der EU die Bereiche heraus, in denen sie den Alltag der Menschen bestimmen. Nenne zu jeder der vier Freiheiten ein Beispiel aus deiner Lebenswelt. Gemeinsam oder einsam? Ihre Meinung zählt. Wohlstand oder Stillstand? Ihre Meinung zählt. Mehr Sicherheit. Mehr Export- chancen – neue Arbeitsplätze. Billiger und reichhaltiger einkaufen. Nein zur grenzenlosen Kriminalität. Super Job durch EG-Beitritt? Das Glück trifft nur wenige. Und Hunderttausende sind arbeitslos. Nein zur Abschaffung des Schilling. Ordne zu: Welche Aussagen stammen von den Regierungsparteien, welche von den Oppositionsparteien? Nimm Stellung zu den Argumenten für bzw. gegen den EU-Beitritt. Diskutiert anschließend in der Klasse. Arbeite nach M1+A2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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