Zeitbilder 4, Schulbuch

Modul 2 – Ausgewählte Aspekte von Globalisierung im 20. und 21. Jahrhundert 103 Zunehmende Urbanisierung – Verstädterung Schon jetzt lebt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten. Etwa 70 Prozent des weltweiten Ausstoßes von Treibgas entstehen in den Städten. Die meisten Menschen in Städten atmen daher Luft ein, die ihre Gesund- heit gefährdet. Schon jetzt kämpfen die meisten Städte mit Mangel an Wohnraum, Staus und gefährdeter Wasser- und Energieversorgung. In den nächsten Jahrzehnten wird die Urbanisierung voraussichtlich noch zunehmen. Um eine gute Lebensqualität in urbanen Räumen ermöglichen zu können, müssen daher viele Probleme gelöst werden: Die Infrastruktur (zB leistungsfähiger und umweltfreundlicher öffentlicher Verkehr) muss verbessert und ausgebaut, Umweltzerstörung und Luftverschmutzung wirkungsvoll bekämpft werden. Der Einsatz moderner Technologien und neue Entwicklungen sind dafür notwendig. Aber auch die Menschen, die in Städten leben, sollten sich durch ein bewusstes und nachhaltiges Verhalten diesen Herausforderungen stellen. Der Klimarat IPCC veröffentlicht wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse zum Klimawandel (2013) Q Die Aktivitäten des Menschen sind mit großer Sicherheit die Hauptursache des aktuellen Klimawandels. Natürliche Faktoren wie Schwankungen der Sonnenaktivität oder Vulkan- ausbrüche haben auf die langfristige Erwärmung gegenwärtig nur einen geringen Einfluss. Hauptursache der Erwärmung ist die Freisetzung von Treibgasen, insbesondere von Kohlendioxyd. Dessen Konzentration ist in der Atmosphäre heute so hoch wie noch nie zuvor in den zurückliegenden 800000 Jahren. Bliebe die derzeitige Emissionsrate (Emission = Ausstoß von Schadstoffen) unverändert, dann wäre schon Mitte dieses Jahrhunderts so viel Kohlendioxyd in die Atmosphäre emittiert, dass die globale Mitteltemperatur über 2°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau ansteigen würde. (…) Vielfältige und deutliche Veränderungen wären zu erwarten, wie etwa bei Niederschlägen, Eis und Schnee, einigen Extremwetterereignissen, Meeresspiegelanstieg und Versauerung der Ozeane. Alle Regionen der Erde wären betroffen. (5. Sachstandsbericht des Weltklimarates IPCC, September 2013, http://www.de-ipcc.de/de/200.php , vom 27.9.2013) Fasse die Erkenntnisse des Weltklimarates (IPCC) zusammen. Erläutere, mit welchen negativen Folgen bei einem unveränderten Ausstoß von Schadstoffen zu rechnen ist. Beurteile die Behauptung: „Der internationale Klima- schutz ist eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts“. Verfasst eine Anfrage an den Stadt- oder Gemeinde- rat eures Wohnortes, in der ihr um Informationen über Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz der Stadt bzw. der Gemeinde bittet. Arbeite nach M1 Urbanisierung Bis 2050 sollen laut Prognosen der UNO rund 70 Prozent der Menschen in städtischen Ballungsräumen leben. (Quelle: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung) Städtebau der Zukunft? Die beiden Wohntürme „Bosco Verticale” (Mai- land, Italien) sind mit 900 Bäumen und 20 000 Pflanzen begrünt worden. Dies entspricht einer Waldfläche von 7000 m². So kann innerhalb der Stadt eine größere Vielfalt an Flora und Fauna erhalten werden. Die Bepflanzung reduziert zudem Lärm und Hitze und absorbiert den Staub der Großstadt. (Foto, Miguel Medina 2016) Einwohner in Mio. Jahr 1 2050 1950 36 30 24 18 12 6 heute Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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