Zeitbilder 4, Schulbuch
10 Faschismus in Italien und Austrofaschismus Benito Mussolini, der „Duce“, gründete die erste faschistische Partei Europas. Viele ihrer Symbole und Rituale, zB ein bestimmter Gruß, die Art der Uniformierung, ein faschistisches Kampflied, eine Flagge etc. wurden von späteren faschistischen Parteien und Gruppen (in abgeänderter Form) übernommen. (Propagandaplakat, um 1930) Marsch auf Rom: Die italienischen Faschisten behaupteten, sie hätten ihre Machtergreifung 1922 ihrem „Marsch auf Rom“ zu verdanken. In Wirklichkeit zogen Mussolinis Truppen erst am Tag, nachdem König Victor Emmanuel III. Mussolini (auf dem Foto zweiter von links, im Anzug) die Macht übertragen hatte, in der Hauptstadt ein. (Foto, anonym, 30.10.1922) Italien – der „Duce“ errichtet eine Diktatur Italien in der Krise Italien gehörte zwar zu den Siegern des Ersten Weltkrieges, das Land befand sich aber zu Beginn der 1920-er Jahre in einer schwierigen Situation. Vielen waren die Gebietsgewinne in Tirol und Istrien zu wenig. Es gab politische Unruhen und große wirtschaftliche Probleme. Benito Mussolini*, der „Duce“ (Führer) Er gründete 1919 faschistische Kampfbünde. Als seine Hauptgegner sah er die Sozialisten und Kommunisten. Diese wurden von seinen faschistischen Schlägertrupps („Schwarzhemden“) terrorisiert. Überfälle auf politische Gegner und deren Ermordung waren an der Tagesordnung. Viele Großgrundbesitzer und Fabriksherren unterstützten Mussolini. Sie hofften, die Faschisten würden die aufbegehrende Arbeiterschaft unter Kontrolle halten. Während einer Regierungskrise 1922 drohte Mussolini, Rom von seinen Kampfgruppen erobern zu lassen, falls er nicht zum Regierungschef ernannt werde. Der König – Italien war damals eine parlamentarische Monarchie – beauftragte ihn schließlich mit der Bildung einer Regierung. Italien wird eine faschistische Militärdiktatur Schrittweise verwandelte Mussolini Italien in eine Diktatur. Um seine eigene Person entfaltete er einen enormen Personenkult. Mussolini setzte eine massive Propaganda ein. Er baute so seine faschistische Partei zur Massenpartei aus. Alle anderen Parteien wurden verboten. Rede-, Versammlungs- und Pressefreiheit wurden aufgehoben. Ab 1934 wurde das faschistische Italien auch als Militärmacht aktiv: Zuerst wurde Libyen zur italienischen Kolonie erklärt, 1935 griffen die italienischen Truppen das heutige Äthiopien an. Mussolinis „zehn Gebote des italienischen Soldaten“ (Auszug, 1933): Q 1. Der Faschist (…) darf nicht an den ewigen Frieden glauben. 2. Strafen sind immer verdient. 7. Gehorsam ist der Gott der Heere, ohne ihn ist kein Soldat denkbar, aber Unordnung und Niederlagen. 8. Mussolini hat immer Recht. 9. Eines muss dir über allem stehen: Das Leben des Duce. (In: Mussolini, Der Geist des Faschismus, 1943, S. 45) Lies die Merkmale von Faschismus (S. 9). Arbeite aus demVerfassertext sowie aus den Bild- und Textquellen auf dieser Seite die Merkmale des faschistischen Italien heraus. Arbeite nach M1+M2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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