Zeitbilder 3, Schulbuch

Modul 1 – Verschiedene Aspekte der neuzeitlichen Kulturen 9 übernahmen auch die neuen Gelehrten, die so genannten Humanisten*: Ein Mensch sollte danach beurteilt werden, welche Tugenden und Fähigkeiten er entwickeln könne. Er sollte sich von der Vernunft leiten lassen und nicht von den kirchlichen Vorschriften. Sein kritisches Denken nahm nichts mehr als gegeben hin. „Sobald der Mensch will, kann er von sich aus alles.“, glaubten Gelehrte nun. Bildung schafft Ansehen  Das bedeutete, dass auch Menschen aus niederem Stand durch Bildung zu Ansehen kommen konnten. Die „Freiheit des Geistes“ sollte dem einzelnen Menschen (= Individuum) erlauben, sein persönliches Glück im irdischen Leben zu suchen. Die Wiedergeburt der antiken Kunst Antike als Vorbild  Die Maler, Bildhauer und Architekten nahmen sich die antiken Bauten und Kunstwerke zum Vorbild. Im Mittelalter hatten diese für die Baumeister kaum Bedeutung. Bauwerke, wie das berühmte Kolosseum in Rom, waren sogar jahrhundertelang als Steinbruch missbraucht worden. Nun feierte die klassische Baukunst der Griechen und Römer gleichsam eine Wiedergeburt (frz. Renaissance*). Diese Bewegung begann in vielen Städten des heutigen Italien: Dort gab es viele kunstinteressierte Bischöfe und Fürsten, wie zB jene in Mailand oder Florenz, den Papst in Rom und reiche Handelsherren. Kunst wird gefördert  Diese Männer wetteiferten darum, sich den prächtigeren Palast, die größere Kirche, das schönere Denkmal errichten zu lassen. Sie vergaben Aufträge an berühmte Künstler, wie zB an Michelangelo*: Dieser leitete viele Jahre den Ausbau des Petersdomes in Rom. Nackte Darstellung und Porträt  In der Bildhauerei und Malerei wurden die Menschen erstmals seit der Antike wieder nackt dargestellt. Die Idee war, sie in ihrer Vollkommenheit und natürlichen Schönheit zu zeigen. Auch das Porträt* wurde sehr beliebt: Adelige und reiche Bürger wollten sich und oftmals auch ihre Familienmitglieder naturgetreu für die Nachwelt verewigen lassen. Die Zentralperspektive*  Sie war neu in der Malerei. Mit ihrer Hilfe konnten die Maler die Raumtiefe darstellen. Petersdom in Rom: Die majestätische Kuppel wurde von Michelangelo Buonarroti entworfen (ab 1557), ausgeführt wurde sie von Giacomo della Porta (ab 1588). Beschreibe und analysiere das Selbstbildnis Albrecht Dürers. Die Methode M2 auf S. 154 hilft dir dabei. Beurteile die Bedeutung der neuen Ansichten für unser heutiges Denken. Arbeite nach M2 15. Jh. 16. Jh. Albrecht Dürer: Dürer malte sich mehrfach selbst. Im Gegensatz zu den Künstlern des Mittelalters signierte* er seine Bilder. (Selbstbildnis mit Landschaft aus dem Jahr 1498, Ölgemälde, 52 × 40 cm, Museo del Prado, Madrid) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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