Zeitbilder 3, Schulbuch

86 Auf einen Blick Migration: Kommen und Gehen  Migration bedeutet Wanderung. Man spricht von Migration, wenn Menschen ihren Wohnsitz dauerhaft verlegen. Migration gab es immer schon. Aufgrund der Globalisierung hat sie aber stark zugenommen. Migrantinnen und Migranten beeinflussen durch ihre Sprache, Religion, Sitten und Bräuche auch die Gesellschaft und Kultur ihrer neuen Heimat. Ursachen für Massenwanderungen  Es gibt viele Gründe, warum Menschen migrieren. Zu den häufigsten zählen: Armut, wirtschaftliche Not und Hoffnungslosigkeit für die Zukunft; die Aussicht auf bessere Ausbildung, auf Arbeit; Menschen folgen ihren Familienmitgliedern (Kettenwanderung); Abenteuerlust; die Folgen von Naturkatastrophen. Flucht und Asyl  Im Unterschied zu Migrantinnen und Migranten, die ihre Heimat meist aus wirtschaftlichen Gründen verlassen, werden Flüchtlinge verfolgt. Sie wechseln den Wohnort aufgrund einer Gefahr für Leib und Leben. Viele von ihnen suchen nach ihrer Flucht um Asyl an: Das Wort bedeutet Zuflucht, sicherer Ort. Die Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 definiert, welche Personen als Flüchtlinge anerkannt werden müssen. Herausforderungen und Chancen für Einwanderungsländer  Zu den Herausforderungen gehören, Migrantinnen und Migranten Zugang zum Erlernen der Sprache, zu Bildung und Arbeit zu ermöglichen. Positive Effekte sind beispielsweise die Vielfalt in vielen Bereichen, die durch Migration entsteht. Auch kann durch Zuwanderung eine Abnahme und Überalterung der europäischen Bevölkerung sowie ein Arbeitskräftemangel abgemildert werden. Folgen für Auswanderungsländer  Auch viele gut ausgebildete Menschen verlassen ihr Land. Damit ist ein Wissens-Abfluss (Brain Drain) verbunden. Zu den möglichen positiven Folgen gehören die Investitionen und Geldüberweisungen von Migrantinnen und Migranten in ihr ehemaliges Heimatland. Integration  Dies ist ein Vorgang, bei dem Menschen, die sich neu in einem Land niederlassen, aufgenommen und Teil der Gesellschaft werden. Umstritten ist die Frage, wie Integration gelingen kann und wie weit die Anpassung an das neue Land gehen soll. Auswanderung nach Amerika  Die größte Massenauswanderung der Geschichte fand im 19. und zu Beginn des 20. Jh. statt: Viele Millionen Menschen wanderten aus Europa aus. Die meisten fanden in Amerika eine neue Heimat. Aus Österreich-Ungarn wanderten zwischen 1876 und 1910 ca. 3,5–4 Millionen Menschen aus. Fast 3 Millionen von ihnen emigrierten in die USA. Gastarbeiter  Aufgrund eines Mangels an Arbeitskräften holten deutsche und österreichische Unternehmen seit Beginn der 1960-er Jahre Menschen aus der Türkei, aus Jugoslawien und Spanien. Viele von ihnen blieben. Aus der Arbeitermigration wurde eine dauerhafte Zuwanderung. 1 2 , 7 M i o . B r i t e n 7 M i o . S k a n d i n a v i e r 4 , 1 M i o . I r e n 2 . M i o . R u s s e n 33,6Mio. Einwanderer 2 M i o . I t a l i e n e r 2 M i o . B r i t e n 0,3Mio. Chinesen a u s J a p a n a u s C h i n a 3,6Mio. Einwanderer 1821-1920 1,5Mio.Franzosen 0,4Mio. Inder 5 M i o . Ö s t e r r e i c h e r 5 M i o . D e u t s c h e Migration vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart Nur zu Prüfzwe ken – Eigentum des Verlags öbv

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