Zeitbilder 3, Schulbuch

58 Mit Dampf ins Industriezeitalter Maschinen statt Handarbeit  Massenproduktion gab es schon in der Antike. Dabei wurden, wie später auch in der Manufaktur, alle Waren in Handarbeit und mit Arbeitsteilung hergestellt. Seit etwa 250 Jahren werden für Massenproduktionen Maschinen in Fabriken eingesetzt (= Industrie). Mit ihnen erhöhte sich das Tempo der Produktion um ein Vielfaches. Überall kamen Maschinen zum Einsatz: in der Landwirtschaft (Dresch- und Sämaschine), im Bergbau (Wasserpumpen), in den Eisen- werken (mechanische Hämmer), in den Textilfabriken (Spinnmaschinen, mechanische Webstühle). Damit begann die Industrielle Revolution. Industrielle Revolution bis heute  Seither veränderten viele Erfindungen in immer rascherer Abfolge das tägliche Leben der Menschen in Arbeit und Freizeit: Telefon, Fernsehen, Computer, Internet, Flugreisen und vieles andere sind heute selbstverständlich. Erfindungen werden auch in Zukunft die Welt verändern. Im Verhältnis zur langen Geschichte der Menschheit vollzog sich diese Entwicklung sehr rasch. Daher bezeichnen wir sie als Revolution. Die Dampfmaschine erhöht die Produktion James Watt  Der schottische Mechaniker James Watt* meldete 1769 ein Patent* für eine leistungsfähige Dampfmaschine an. Der reiche Fabrikant Matthew Boulton* stellte das Geld für die Herstellung der neuen Maschine zur Verfügung. Die Unternehmer waren begeistert. Denn mit dieser Boulton-Watt-Dampfmaschine konnten die Arbeiterinnen und Arbeiter endlich ohne größere Schwierigkeiten das Grundwasser aus den Bergwerken pumpen, die Hämmer und Walzen in den Eisenwerken oder die Maschinen in den Baumwollspinnereien antreiben. Endlich waren die Handwerksbetriebe und Unternehmen nicht mehr auf Wind oder Wasser, tierische oder menschliche Muskelkraft angewiesen. „Eiserne Engel“ oder „schwarze Teufel“?  Diese „eisernen Engel“ liefen Tag und Nacht, ohne Pause. Jetzt konnten die Fabriken viel mehr, viel schneller und damit viel billiger produzieren. Andere nannten diese Maschinen „schwarze Teufel“: Denn ab nun bestimmten sie und nicht mehr die Menschen das Arbeitstempo. Beschreibe die auf dieser Doppelseite dargestellten Dampfmaschinen. Arbeite die Einsatzmöglich- keiten der jeweiligen Maschine heraus. Beurteile den Einfluss dieser neuen Maschinen auf das Leben der Menschen damals sowie für uns heute. Arbeite nach M2 Diskutiert in der Klasse, ob ihr die neuen Maschinen eher als „eiserne Engel“ oder als „schwarze Teufel“ seht. Begründet eure Meinung. Arbeite nach A2 Dampfpflug: Ein Bauer in Dakota pflügt mit einem Dampfpflug. (Kolorierte Zeichnung, um 1890) Dampfmaschine im Kohlebergbau: Mit einer Dampfmaschine werden die Pumpen in einem englischen Kohlebergwerk in Liverpool angetrieben. (Gemälde, England, 1792, Liverpool) Die Industrielle Revolution begann in Großbritannien Großbritannien hatte um 1750 die besten Voraussetzungen für die Industrielle Revolution: • Es hatte reichlich Kohle und Eisenerz sowie Baumwolle aus den Kolonien. • Die reichen britschen Unternehmer standen in großer Konkurrenz zu- einander. Sie investierten* deshalb ihr Geld in neue Erfindungen, um ihre Produkte billiger erzeugen zu können. • Die wichtigsten dieser Erfindungen waren: die Dampfmaschine*, die Spinnmaschine, der mechanische Webstuhl und die Dampflokomotive. Sie waren der Motor der Ersten Industriellen Revolution und traten den Siegeszug in die Welt an. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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