Zeitbilder 3, Schulbuch
Modul 2 – Begegnungen zwischen dem Eigenen und dem Fremden 51 bedeutende Häfen an Großbritannien, Frankreich, Russland, die USA und an das Deutsche Reich abtreten. Die Folgen für China waren vernichtend: Große Teile der Wirtschaft brachen zusammen, Massenarmut war die unmittelbare Folge. China verlor seine Vormachtstellung in Asien. Republik statt Kaiserreich 1911 wurde der letzte chinesische Kaiser von revolutionären Kräften gestürzt und die Republik ausgerufen. 200 v. Chr. 1999 Ermittle, mit welchem Argument der chinesische Beauftragte die Königin dazu bringen will, die Einfuhr von Opium nach China zu stoppen. Arbeite nach M1 Der deutsche Geograph Richthofen bereiste China von 1868–1872 Q Er wurde aufgrund seiner Berichte zum Wegbereiter der imperialistischen Politik des Deutschen Reiches in China. Er schrieb, dass China „das am wenigsten durchforschte, und zugleich wegen seiner ungeheuren Bevölkerung, seiner reichen Production und seiner steigenden Bedeutung im Weltverkehr im höchsten Grade eine Untersuchung werth (ist). Für uns handelt es sich in erster Linie um die Verwendung der Arbeitskraft im Land selbst. Das (…) Talent des Chinesen macht es ihm leicht, auf allen Gebieten (…) die ihm gelehrten Handgriffe mit Geschicklichkeit auszuführen. (…) Er erfüllt am vollkommensten das Ideal einer menschlichen Arbeitsmaschine (…), nicht allein weil er gleichförmig wie eine Maschine, sondern auch weil er zugleich intelligent arbeitet.“ (In: Liu Jing, Wahrnehmung des Fremden: China in deutschen und Deutschland in chinesischen Reiseberichten) Über die Folgen der imperialistischen Politik auf China bis in die Gegenwart schreibt der deutsche Historiker Wolfgang Mommsen 1998: Q Was China angeht, so dürfte die imperialistische Politik des Westens gegenüber China dessen wirtschaftliche Entfaltung (…) eher abgebremst (…) haben. Vor allem wurden durch den europäischen und späterhin den japanischen Imperialismus wesentliche Voraussetzungen für den Aufstieg des chinesischen Kommunismus gelegt. Langfristig gesehen war die Strategie des Westens, was China angeht (…) – ein folgenreicher Fehlschlag. (In: Wolfgang J. Mommsen, Kolonialherrschaft und Imperialismus: Ein Blick zurück) Der Boxeraufstand (1900/01) Die als Boxer bezeichnete chinesische Bewegung richtete sich gegen Ausländer. Es kam zu Ausschreitungen und Verfolgungen gegenüber Fremden: Die ausländischen Mächte antworteten darauf mit blutigen Strafaktionen. Die Abhängigkeit Chinas von den Kolonialmächten wurde nach der Niederschlagung des Boxeraufstandes noch größer. (Chinesischer Gefangener, Foto 1900/01) Der chinesische Beauf- tragte zur Bekämpfung der Opiumsucht schrieb 1839 an Königin Victoria: Q Lasst uns fragen: Habt Ihr kein Gewissen? Ich habe gehört, dass in Eurem Lande das Opiumrauchen streng verboten ist. Und das, weil der Schaden, den das Opiumrauchen verursacht, klar erkannt wird. Wenn es nicht erlaubt ist, Eurem eigenen Lande Schaden zuzufügen, dann solltet Ihr (das Gift) umso weniger zum Schaden anderer Länder weitergeben lassen. (http://www.zeit.de/zeit- geschichte/2012/01/Chinas- Niedergang/seite-2) Arbeite aus der Quelle heraus, wie der Geograph Richthofen die Chinesen wahrnimmt und beurteilt. Bewerte sein offen- sichtliches Hauptinteresse an ihnen. Arbeite nach M1 Stelle in eigenen Worten dar, wie der Historiker Mommsen die Folgen der imperialistischen Politik für China beurteilt. Arbeite nach M1 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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