Zeitbilder 3, Schulbuch
50 Das Kaiserreich China Der Opiumkrieg Das Rauschgift Opium spielte in dieser Auseinander- setzung eine wichtige Rolle. Seit 1800 überschwemmten die Briten den chinesischen Markt mit Opium. Einige Opiumhändler gelangten zu großem Reichtum, viele Chinesen wurden aber süchtig und krank. Trotz eines kaiserlichen Verbotes handelten britische Geschäftsleute diese Droge aus Indien im Austausch mit Seide, Porzellan und Tee. Dies führte zwischen Großbritannien und China zum Ersten Opiumkrieg (1839 –1842). China verlor und wurde in den so genannten ungleichen Verträgen zu harten Friedensbedingungen gezwungen: Es musste mehrere Häfen für den europäischen Handel freigeben. Hongkong wurde britische Kolonie und wurde erst 1999 an China zurückgegeben. Nach 1860 musste China schließlich weitere Gebiete und Das Reich der Mitte China besitzt eine jahrtausendealte Tradition. Das Land blieb lange von äußeren Einflüssen unberührt. Die Chinesen nannten ihr Land „Reich der Mitte“. Im Jahr 221 v. Chr. wurde in China das erste Kaiserreich begründet. Der erste Kaiser stammte aus dem Gebiet von „Chin“, woraus sich der Name „China“ ableiten lässt. Söhne des Himmels So nannten sich die chinesischen Kaiser. Mehr als zwei Jahrtausende lang wurde China von Herrschern aus unterschiedlichen Dynastien* regiert. Die Lehren des Konfuzius und das Beamtentum Die Mandarine Die Entwicklung Chinas wurde stark von den Lehren des Philosophen* Konfuzius* geprägt. Er forderte von den Beamten unbedingten Gehorsam gegenüber dem Herrscher. An der Spitze der Beamten standen die Mandarine. Sie wurden bestens ausgebildet und waren äußerst angesehen. Sie fühlten sich dem Kaiser gegenüber sehr verpflichtet. Ihr Motto war: „Zittere und gehorche!“ Diese Tradition bestand bis ins 19. Jh. Europäische Großmächte bedrängen China Rohstoffe und Absatzmärkte Im 19. Jh. suchten die europäischen Großmächte nach Absatzmärkten für Fertigwaren. Sie waren aber ebenso interessiert an neuen, billigen Rohstoffen. Mit allen Mitteln versuchten sie, wirtschaftlichen Einfluss im bevölkerungsreichsten Land der Erde zu erreichen. Besonders Großbritannien hatte wegen der hohen Teeimporte großes Interesse daran, Wirtschafts- und Handelsbeziehungen mit China aufzubauen. Der chinesische Kaiser lehnte jedoch den Handel mit dem Ausland ab. Beschreibe die Personen, ihre Kleidung, Tätigkeiten, Gesten, Gesichtsausdruck, Positionen zueinander etc. Erläutere, welchen Bezug jede der dargestellten Personen zum Thema „Im- perialismus in China“ hat. Erörtere, was der Zeichner mit der Darstellung des Chinesen ausdrücken wollte. Arbeite nach M2 Fasse die Gründe zusammen, weshalb der Kaiser eine wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Großbritannien ablehnte. Erkläre in eigenen Worten die Interessen der west- lichen Mächte an China. Arbeite nach A2 „In China“ Die französische Karikatur von 1898 zeigt einen Chinesen (Bild- mitte), der bei der Teilung Chinas durch europäische Mächte zusieht: Ganz links ist Königin Victoria (Groß- britannien) zu sehen, rechts von ihr der deutsche Kaiser Wilhelm II., rechts von ihm der russische Zar Nikolaus II., stehend die Figur der Marianne (verkörpert Frankreich) und ganz rechts ein Samurai (verkörpert Japan). („Le Petit Journal“ Nr. 374, 16.1.1898) 1793 lehnte der Kaiser das Angebot des britischen Königs zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit ab Q Ich brauche die Waren deines Landes nicht. (…) Unser Himmlisches Reich besitzt alles in verschwenderischer Fülle, und innerhalb seiner Grenzen mangelt es an nichts. Deshalb ist es keine Notwendigkeit, die Waren fremder Barbaren im Austausch mit unseren eigenen Produkten einzuführen. (In: H. Stoecker, Deutschland und China im 19. Jh.) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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