Zeitbilder 3, Schulbuch

Modul 2 – Begegnungen zwischen dem Eigenen und dem Fremden 41 No taxation without representation!  Als das englische Parlament neue Steuern und Zölle für die Kolonien beschloss, weigerten sich die Siedler, diese zu bezahlen. Sie verlangten als Gegenleistung für die Steuern eine Vertretung im Parlament. Außerdem beschlossen sie, keine Waren aus England mehr zu kaufen. Die Einfuhren aus England gingen um mehr als die Hälfte zurück. Es gab auch schon gewalttätige Übergriffe auf englische Steuereinnehmer. Boston Tea Party  Nun gab das Parlament in London nach und hob alle neuen Steuern auf. Nur der Teezoll blieb bestehen. Die Antwort der Amerikaner war die „Boston Tea Party“. Daraufhin schickte England Truppen. Bewaffnete Zusammenstöße folgten. Schließlich sagten sich die dreizehn Kolonien auf einem Kongress in Philadelphia mit einer Unabhängigkeitserklärung von England los. Freiheit und Gleichheit aller Menschen?  Die in der Unabhängigkeits- erklärung festgelegten „Wahrheiten“ waren lange ein Streitpunkt der amerikanischen Innenpolitik. Die politische Gleichheit aller US-Bürger (Frauen, Afroamerikanerinnen und Afroamerikaner, Native Americans) wurde erst im 20. Jh. Wirklichkeit. Siedler gegen Soldaten  Die Ausgangslage der etwa 8 000 militärisch kaum ausgebildeten Siedler war denkbar schlecht. Es standen ihnen 32 000 Soldaten der Weltmacht England gegenüber, die zudem ständig durch Söldner, also Soldaten aus anderen Ländern, verstärkt wurden. So erlitten die amerikanischen Unabhängigkeitskämpfer unter George Washington* eine Niederlage nach der anderen. Erst als ihnen Frankreich und Spanien – die alten Gegner Englands – Kriegsmaterial und erfahrene Offiziere zur Verfügung stellten, mussten sich die englischen Truppen geschlagen geben. Im Frieden von Versailles 1783 erkannte England die Unabhängigkeit der dreizehn Kolonien an. Verfassung  Nach langen Verhandlungen der dreizehn ehemaligen Kolonien erhielten die USA (United States of America) eine demokratische Verfassung. Sie wurde unter Mitwirkung von Thomas Jefferson* ausgearbeitet und beruht auf dem Grundsatz der Gewaltenteilung mit einem Präsidenten an der Spitze, der sowohl Staats- als auch Regierungschef ist. 1680 1787 Begründe, weshalb die „Wahrheiten“ aus der Unab- hängigkeitserklärung nicht für alle Menschen galten. Arbeite nach M1 Beschreibe das Schaubild. Erläutere, welche Macht- befugnisse der Präsident hat, welche Aufgaben die einzelnen Gewalten erfüllen und wie die Abgeordneten in den Kongress gelangen. Arbeite nach M6 Aus der Unabhängigkeits- erklärung vom 4. Juli 1776 Q Folgende Wahrheiten erachten wir als selbstverständlich: Dass alle Menschen gleich geschaffen sind; dass sie von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten ausgestattet sind, wozu das Leben, die Freiheit und das Streben nach Glück gehören; dass zur Sicherung dieser Rechte Regierungen eingesetzt sind, die ihre rechtmäßige Macht von der Zustimmung der Regierten ableiten; dass es das Recht des Volkes ist, eine Regierungsform zu ändern oder abzuschaffen und eine neue Regierung einzusetzen. Deshalb geben wir feierlich kund und erklären, dass diese vereinigten Kolonien freie und unabhängige Staaten sind und dass alle politischen Verbindungen zwischen ihnen und Großbritannien vollständig gelöst sind. (In: G. Guggenbühl u.a., Quellen zur Geschichte der Neueren Zeit) Die Verfassung der USA von 1787: Sie ist heute noch immer in Kraft. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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