Zeitbilder 3, Schulbuch

34 Spanier erobern und beherrschen die „Neue Welt“ Die Eroberer behaupten: „Das Land gehört uns!“ Grausam und gierig  Die europäischen Seefahrer fühlten sich der Urbevölkerung gegenüber überlegen. Ganz selbstverständlich betrachteten daher die Europäer das neue Land als ihren Besitz und deren Bevölkerung als ihre Untertanen. Sie kamen gar nicht auf den Gedanken, dass dieses Land den dort lebenden Menschen gehörte. Den spanischen Seefahrern folgten bald geldgierige Abenteurer und Beschreibe die in den beiden Kupferstichen dargestellten Personen und ihre Tätigkeiten. Interpretiere, was der protestantische Künstler damit aussagen wollte. Verfasse mit Hilfe der Bilder, der Tagebucheintragungen des Kolumbus und der anderen Quellen sowie des Schulbuchtextes eine eigene, kurze Erzählung der spanischen Eroberung und Beherrschung der „Neuen Welt“. Erläutere, welche wirt- schaftlichen und religiösen Ziele Kolumbus mit seiner Reise verfolgte. Erörtere, welche Einstellung des Kolumbus gegenüber den Inselbewohnern in den Quellen (S. 32 bis S. 34) zum Ausdruck kommt (in Bezug auf deren Persönlich- keitsrechte und die span- ischen Machtansprüche). Beurteile seine Haltung. Arbeite nach M1+M2 Diese beiden Kupferstiche aus dem Jahr 1594 stammen vom protestantischen Künstler und Buchherausgeber Theodor de Bry (1528–1598). Er war allerdings selbst nie in Amerika. Im Bild links sieht man die Ureinwohner bei der Zwangsarbeit im Bergbau, im Bild rechts, wie sie sich an den spanischen Eroberern rächen. (Aus Hispaniola, Kupferstich, kol., Illustr. zu: H. Benzoni. Von der Spanier Wüten (…). In: America pars quinta, Frankfurt 1594) Kolumbus schrieb in sein Bordtagebuch Q  Sonntag, 14. Oktober 1492: Sollten Eure Hoheiten den Befehl erteilen, alle Inselbewohner nach Kastilien zu schaffen oder aber sie auf ihrer eigenen Insel als Sklaven zu halten, so wäre dieser Befehl leicht durchzuführen, da man mit einigen fünfzig Mann alle anderen niederhalten (…) könnte. Dienstag, 6. November (auf Kuba): Ich bin überzeugt, erlauchteste Fürsten, dass all diese Leute gute Christen würden, sobald fromme und gläubige Männer ihre Sprache beherrschen werden. Deshalb hoffe ich zu Gott, dass Eure Hoheiten sich baldigst dazu verstehen werden, derartige Männer hierher zu senden, um so große Völker zu bekehren und dem Schoß der Kirche einverleiben zu können, nicht anders wie jene Völker vernichtet worden sind, die sich nicht zur Dreieinigkeit von Vater, Sohn und Heiligem Geist bekennen wollten. Und wenn die Zeit des Erdendaseins Eurer Hoheiten vorüber sein wird (…), dann wird in den Königreichen die größte Ruhe herrschen, da sie von jeder Häresie und jedem bösen Geist erlöst sein werden (…). Heute (…) rüste (ich) mich zur Weiterfahrt, um (…) auf der Suche nach Gold, Gewürzen und neuen Ländern abzusegeln. (Aus dem Bordtagebuch des Kolumbus) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=