Zeitbilder 3, Schulbuch

26 Aufbruch in eine neue Zeit Auf einen Blick Humanismus und Renaissance Seit dem 15. Jh. stellten die so genannten Humanisten nach antikem Vorbild den Menschen in den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen. Auch Maler, Bildhauer und Architekten nahmen die Werke der Antike zum Vorbild. Die „Wiedergeburt der Antike“ in der Kunst (= Renaissance) hatte in Italien ihren Ursprung. Neu an dieser Kunstrichtung war die Kuppel im Kirchenbau, die Zentralperspektive in der Malerei und die Darstellung des (nackten) Menschen in der Bildhauerei. Reformation und Gegenreformation Gegen Ende des Mittelalters nahmen die Missstände in der Kirche zu: das verschwenderische Leben von Papst und Bischöfen, der Kauf kirchlicher Ämter durch Laien, der Ablasshandel, die schlechte Ausbildung der Pfarrer u.a.m. Im Jahr 1517 veröffentlichte Martin Luther seine 95 Thesen. Unter anderem forderte er das Verbot des Ablasshandels. Der neuerfundene Buchdruck beschleunigte die Verbreitung seiner Schrift. Da Luther seine Thesen nicht widerrief, wurde er mit dem Kirchenbann belegt. Kaiser Karl V. verhängte auf dem Wormser Reichstag die Reichsacht über den Reformator. Seine Lehre wurde verboten. Luther wurde von seinem Landesfürsten auf die Wartburg in Sicherheit gebracht. Dort übersetzte er die Bibel ins Deutsche. Auf dem Reformkonzil von Trient (1545–1563) verbot die katholische Kirche den Ämterkauf und den Ablasshandel. In den österreichischen Ländern wurde die Gegenreformation mit Hilfe des Jesuitenordens durchgeführt. Die Menschen mussten wieder katholisch werden oder auswandern. Magie und Hexerei Sowohl in katholischen als auch in protestantischen Ländern kam es zwischen 1450 und 1750 zu Hexenprozessen, bei denen bis zu 50 000 Menschen zum Tode verurteilt wurden. Da die Kirche in den magischen Kräften von Hexen und Zauberern eine Konkurrenz sah, ordneten die Päpste deren Verfolgung an. In der Bevölkerung war es weit verbreitet, unerklärliche Vorkommnisse (zB Kindstod, Missernte, Verendung von Vieh) dem (Schad-)Zauber von Hexen und Hexern zuzuschreiben. Das Buch „Hexenhammer“ enthielt genaue Anleitungen für Verhör und Folter. Im Zeitalter der Aufklärung erkannten auch die Herrschenden das Unrecht und verboten sowohl die Hexenprozesse als auch die Folter (Maria Theresia in Österreich). Absolutismus und Barock Ludwig XIV. übernahm 1661 die Macht in Frankreich. Er ernannte keinen Premierminister und herrschte absolutistisch. Er beherrschte seine Untertanen durch seine Beamten, die Gerichte, das Heer und die (Staats-)Kirche. Die Prachtentfaltung des Königs im Schloss Versailles war enorm. Der König stand im Mittelpunkt des Hoflebens, das die anderen europäischen Fürsten nachzuahmen versuchten. Jean-Baptiste Colbert entwickelte den Merkantilismus, ein staatlich gelenktes Wirtschaftssystem: Durch eine aktive Handelsbilanz sollte möglichst viel Geld (= Macht) im eigenen Land angehäuft werden. In Österreich regierte Karl VI. (1711–1740) zentralistisch und absolutistisch. Die Wirtschaft förderte er im Sinne des Merkantilismus. Unter ihm erlebte der österreichische Barock seinen Höhepunkt. Nur u Prüfzwecken – Eigentum des V rlags öbv

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