Zeitbilder 3, Schulbuch

Modul 1 – Verschiedene Aspekte der neuzeitlichen Kulturen 19 Das Heer als Stütze der Herrschaft Stehendes Heer  Bis Ludwig XIV. war es üblich gewesen, nur im Kriegsfall eine Armee aufzustellen. Ludwig XIV. unterhielt jedoch schon in Friedenszeiten ein ständig einsatzbereites Heer. Die Soldaten erhielten einheitliche Uniformen und waren in Kasernen untergebracht. Mit diesem Heer wollte Ludwig XIV. die Vorherrschaft in Europa erkämpfen. Er setzte es aber auch bei Aufständen gegen seine Herrschaft ein. Ein König – ein Glaube Staatsreligion  Ludwig XIV. war der Ansicht, dass er seine Würde und seine Macht von Gott erhalten habe („König von Gottes Gnaden“). Ludwig achtete streng darauf, dass alle wichtigen kirchlichen Ämter mit Männern seines Vertrauens besetzt wurden. Er bestimmte die katholische Lehre zur Staatsreligion und verbot den Protestanten die Ausübung ihres Glaubens. Da viele Protestanten sich weigerten, zum katholischen Glauben überzutreten, wurden sie verfolgt und verließen Frankreich. 1638 1715 Arbeite aus den beiden Textquellen das Selbst- verständnis Ludwig XIV. heraus und beurteile es kritisch. Arbeite nach M1 Ludwig XIV. – Der Sonnenkönig (um 1670) Q Als Sinnbild wählte ich die Sonne, die nach den Regeln der Wappenkunst das vornehmste Zeichen ist. Sie ist ohne Zweifel das lebendigste und schönste Sinnbild eines großen Fürsten, sowohl des- halb, weil sie einzig in ihrer Art ist, als auch (…) durch das Licht, das sie anderen Gestirnen spendet, die gleich- sam ihren Hofstaat bilden, durch die gerechte Verteilung des Lichtes, durch die Wohl- taten, die sie überall spendet. (In: L. Steinfeld (Hg.): Ludwig XIV. Memoiren) Regimentsfahne mit Sonnenemblem (um 1650, Farbtafel von Delaitre aus Gardes Françaises et Suisses et autres regiments) Beschreibe mit Hilfe des Schaubildes, der Memoiren Ludwigs und des Autoren- textes, wie Ludwig XIV. allein regieren will. Bewerte diese Art zu regieren. Begründe deine Meinung. Arbeite nach M1+M2+M6 So regierte Ludwig XIV. Ludwig XIV. schrieb in seinen Memoiren über seine Art zu regieren (um 1670) Q Es gibt aber in allen Angelegenheiten bestimmte Einzel- heiten, um die wir uns nicht kümmern können. Ich fasste daher den Vorsatz, nach Auswahl meiner Minister mit jedem von ihnen dann und wann einmal ins Einzelne zu gehen, und zwar dann, wenn er es am wenigsten erwartete. Ich bin über alles unterrichtet, höre auch meine geringsten Unter- tanen an, weiß jederzeit über Stärke und Ausbildungsstand meiner Truppen Bescheid, verhandle unmittelbar mit den fremden Gesandten, empfange und lese die Depeschen (= Eilnachrichten) und entwerfe selber die Antworten, während ich für die übrigen Minister das Wesentliche angebe. Ich regle die Einnahmen und Ausgaben des Staates und lasse mir von denen, die ich mit den wichtigen Ämtern betraue, persönlich Rechenschaft geben; ich halte meine Angelegenheiten so geheim, wie das kein anderer vor mir getan hat, verteile Gnadenbeweise nach meiner Wahl. (In: W. Lautemann u.a., Geschichte in Quellen, Bd. 3) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=