Zeitbilder 3, Schulbuch

140 Vorurteile – was ist schon „typisch“? Vorurteile  „Engländer können nicht kochen“, „Südeuropäer sind faul.“ Stimmt natürlich nicht. Das sind Vorurteile. In dem Begriff stecken zwei Wörter: „vor“ und „Urteil“. Vorurteile entstehen also, wenn du dir eine Meinung über jemanden bildest, den du kaum oder gar nicht kennst. Manchmal wird auch einfach die Meinung von jemand anderem ohne Überprüfung übernommen. Vorurteile über andere Menschen können positiv sein, häufig aber fallen sie negativ aus. Ausgrenzen wegen äußerer Merkmale  Menschen werden oft wegen äußerer Merkmale einer bestimmten Gruppe zugeordnet und ausge- grenzt. Dies kann geschehen wegen ihrer Sprache, ihrer Hautfarbe, ihrer Kultur, ihrer Nationalität, ihres Geschlechtes. Besonders starke Vorurteile entwickeln viele Menschen gegenüber Mitgliedern von Minderheiten. Wenn allen Mitgliedern einer Gruppe die gleichen Eigenschaften zugeschrieben werden, spricht man auch von einem Stereotyp*. Was tun gegen Vorurteile?  Vorurteile sind nicht angeboren. Im Laufe der Kindheit aber übernehmen wir Einstellungen von den Eltern und von Menschen aus unserer Umgebung. Auch einzelne Erfahrungen, die wir mit Menschen gemacht haben, übertragen wir oft auf ganze Gruppen. Niemand von uns ist ohne Vorurteile. In einer komplizierten Welt ist es manchmal einfacher, in Schubladen zu denken. Manchmal wollen wir auch uns selber besser machen, indem wir andere abwerten. Vorurteile kann man nur schwer rückgängig machen. Es ist wichtig, sie zu durchschauen, denn Vorurteile schaffen Feindbilder. Diese können von Politikern und Politikerinnen aufgegriffen werden, um Stimmung gegen bestimmte Gruppen zu machen. So bedrohen Vorurteile den Zusammenhalt und Frieden einer Gesellschaft. „Typisch Mädchen“, „Typisch Bursche“? Geschlechter-Identität  Jahrhundertelang haben viele Menschen Mädchen bzw. Frauen und Burschen bzw. Männern bestimmte Eigen- schaften und Fähigkeiten zugeschrieben. Diese wurden als angeboren und daher typisch für das jeweilige Geschlecht angesehen. Es gibt daher bis heute viele Vorurteile und Verallgemeinerungen. Tatsächlich kann man im Alltag viele Unterschiede im Verhalten von Frauen und Männern beobachten. Es werden zwar schon beim Embryo die Geschlechtsorgane und bestimmte Teile des Gehirns nach dem Muster männlich oder weiblich gestaltet. Doch die Interessen und Verhaltensweisen von Mädchen und Jungen sind zum großen Teil auf Rollenbilder und Prägungen durch die Gesellschaft zurückzuführen. Beschreibe, wie sich diese Behauptung auf das Ver- halten der Schülerinnen und Schüler dem neuen Schüler gegenüber vermutlich auswirken wird. Beschreibe die Karikatur. Formuliere die grund- sätzliche Aussage der Karikatur. Erläutere, wie der Karikatur- ist das Thema „Vorurteile“ darstellt. Arbeite nach M2 „The Odd one“ (Foto 2015) Karikatur (BoDow, 4.3.2009) Ein Vorurteil entsteht – ein Beispiel Ein neuer Schüler kommt in eure Klasse. Irgendjemand behauptet, er sei total blöd und er habe in der vorigen Schule Mitschüler oder Mitschülerinnnen gemobbt. Obwohl niemand in der Klasse den Schüler kennt und niemand diese Behauptung überprüft, haben alle gleich eine (schlechte) Meinung von ihm. So entstehen Vorurteile … Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des V rlags öbv

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