Zeitbilder 3, Schulbuch

Modul 4 – Internationale Ordnungen und Konflikte im Wandel 135 Wir trainieren Kompetenzen 1. Arbeitsauftrag: Überprüfe, ob der Autorentext und die Textquellen auf den Seiten 120/121 die in der Überschrift formulierte Fragestellung beantworten. 2. Arbeitsauftrag: Zwei Bürger unterhalten sich im Herbst 1815 über die Ergebnisse des Wiener Kongresses. Sie sind unterschiedlicher Meinung. Schreibe einen Dialog. 3. Arbeitsauftrag: Lies die beiden Darstellungen. Vergleiche die beiden Texte und formuliere die Fragestellungen, die die beiden Autoren vor dem Verfassen ihrer Texte gestellt haben. 4. Arbeitsauftrag: Erörtere, welche Quellen die beiden Autoren genutzt haben könnten, um zu ihren Ergebnissen zu kommen. 1500 heute Arbeite nach M1 Arbeite nach M1 Der Historiker Ludger Grevelhörster zur Kriegsschuldfrage, 2004 D Ohne die deutsche Rückendeckung (…) wäre Österreich-Ungarn nicht in der Lage gewesen, Serbien anzugreifen. (Damit) (…) hatte Berlin die Verschärfung der Julikrise entscheidend herbeigeführt und konsequenter als die anderen Mächte auf ein Weitertreiben des Konflikts gesetzt. Aber auch die Führung in Wien versagte, indem sie sich mit der serbischen Antwortnote auf ihr Ultimatum nicht zufrieden gab. (…) Weiterhin trug besonders die Entscheidung der russischen Regierung vom 30. Juli zur Anordnung der allgemeinen Mobilmachung maßgeblich zum Ausufern des Konflikts bei. (…) Anders als es vielen Zeitgenossen erschien, handelte es sich bei dem Ausbruch des Krieges also keineswegs um eine unaufhaltsame (…) Entwicklung. (…) Denn keine der an den Entscheidungen dieser Wochen beteiligten Regierungen musste so handeln, wie sie es tat. (In: Ludger Grevelhörster: Der Erste Weltkrieg und das Ende des Kaiserreichs. Geschichte und Wirkung) Kriegsschuld D Das Deutsche Reich hatte in den Jahren vor dem Krieg stark aufgerüstet. Die Armee zählte 800000 Mann. Es war eine Zeit der großen Begeisterung für alles Militärische, gerade auch für die neue Kriegsflotte. (…) Großbritannien sah sich durch die deutsche Flotte in seiner Herrschaft über die Weltmeere bedroht. Großbritannien war die Supermacht dieser Zeit, mit Kolonien rund um den Globus. Auch Frankreich hatte ein Kolonialreich. Mit Großbritannien hatte es sich nach langen Konflikten verbündet, aber nicht mit Deutschland, dem „Erzfeind“. Der letzte Krieg 1870/71 endete mit der französischen Niederlage, die nicht verwunden war. Auch Frankreich rüstete sich und verfolgte den Aufstieg Deutschlands zur stärksten Macht auf dem Kontinent mit großer Beunruhigung. Russland wiederum war mit Frankreich und Großbritannien verbündet, nach langen Kriegen und Konflikten. Auch der russische Zar Nikolaus II. war beunruhigt über den Machtzuwachs des Deutschen Reiches und dessen Ambitionen. (In: Knut Weinrich, Erster Weltkrieg. Kriegsschuld. 19.1.2017) Nu zu Prüfzw cken – Eigentum des Verlags öbv

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