Zeitbilder 3, Schulbuch

134 Auf einen Blick Von Kriegen und Friedensschlüssen Von kleinen Aufständen zum Großen Bauernkrieg  Gleichzeitig mit Luthers Kampf gegen die katholische Kirche erhoben sich auch die Bauern in den deutschen Ländern und stellten Forderungen an ihre Herren. Als diese abgelehnt wurden, kam es zu Aufständen in verschiedenen Teilen des Reiches. All diese Bauernheere wurden aber von den Adelsheeren besiegt (1526). Bei diesen Kämpfen und den folgenden Strafgerichten wurden mindestens 100 000 Bauern getötet. Vom Dreißigjährigen Krieg und Westfälischen Frieden  Der Prager Fenstersturz (1618) war Auslöser des Dreißigjährigen Krieges. Der protestantische „Winterkönig“ Friedrich wurde besiegt. Böhmen wurde bis 1918 habsburgisches Erbkönigtum. Aus dem Glaubenskrieg wurde ein europäischer Machtkampf: Dänemark, Schweden und das katholische Frankreich unterstützten die Protestantische Union gegen die Katholische Liga. Mit dem Westfälischen Frieden zerfiel das Heilige Römische Reich in viele unabhängige Einzelstaaten. Der Kaiser war seither nur noch dem Namen nach Oberhaupt des Reiches. Vom Aufstieg und Fall Napoleons  1799 stürzte Napoleon die Regierung in Paris und krönte sich 1804 zum Kaiser der Franzosen. Die neue Verfassung bestimmte die Trennung von Kirche und Staat; außerdem trat ein modernes Bürgerliches Gesetzbuch in Kraft. Napoleon eroberte in zahlreichen Kriegen fast ganz Europa. Schließlich erlitt er aber entscheidende Niederlagen (Russland, Völkerschlacht bei Leipzig, Waterloo). Wiener Kongress – zurück zur alten Ordnung  Nach dem Sturz Napoleons wurde bei dieser Konferenz Europa neu geordnet. Großbritannien, Russland, Preußen, Frankreich und Österreich beschlossen die Wiederherstellung der politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse vor der Französischen Revolution. Der Erste Weltkrieg – Anlass, Ursachen, Verlauf  Geheime Militärbündnisse, das Wettrüsten und die Krise am Balkan waren wichtige Ursachen. Unmittelbarer Anlass war die Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand 1914. Vier Jahre lang bekämpften sich die Truppen der Mittelmächte und der Entente. Entscheidend war dabei der Kriegseintritt der USA auf Seiten der Entente. Er endete 1918 mit der Niederlage der Mittelmächte. Schrecken und Bilanz dieses modernen Krieges  Viele neue Waffen kamen in den Materialschlachten und im Stellungskrieg zum Einsatz. An der Heimatfront mussten Frauen die Männer in der Rüstungsindustrie ersetzen. Gesamtbilanz: fast zehn Millionen gefallene, 21 Millionen verwundete Soldaten sowie viele Millionen Zivilistinnen und Zivilisten, die an Hunger und Seuchen starben. Die Friedensverträge von Paris – neue Staaten entstehen  Die Großmächte Österreich-Ungarn, Deutschland, Russland und das Osmanische Reich zerfielen bzw. veränderten sich stark. Anstelle der Monarchien wurden in den neuen Staaten Republiken ausgerufen. Humanitäres Völkerrecht und Völkerbund  Mit dem ersten Genfer Abkommen (1864) und den beiden Haager Abkommen von 1899 und 1907 wurde das Humanitäre Völkerrecht begründet. Es regelt die Methoden der Kriegsführung und die Behandlung geschützter Personen. Der Völkerbund wurde 1920 als Friedensorganisation zur Beilegung von internationalen Konflikten gegründet. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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