Zeitbilder 3, Schulbuch

128 Kriegsalltag für Frauen und Kinder Hunger und Not auch hinter der Front Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung  Die anfängliche Kriegsbe- geisterung war bald verschwunden, als die ersten Todesnachrichten von der Front eintrafen und schwer verwundete Soldaten heimkamen. Bald wurde klar, dass dieser Krieg lange dauern und sehr viele Opfer fordern sollte. Die Menschen in Österreich und Deutschland spürten zunehmend die Auswirkungen der britischen Seeblockade. Kleidung, Schuhe, Seife und andere Dinge des täglichen Lebens wurden Mangelware. Lebensmittelkarten  Auch Lebensmittel waren knapp und teuer. Die zugeteilten Mengen reichten kaum zum Überleben. Überall wurden Kriegsgärten angelegt. Die Menschen nützten jedes Stück Erde zur Produktion von Nahrungsmitteln. In Zeitungen und Kochbüchern veröffentlichte man Kriegsrezepte: Aus wenigen und schlechten Zutaten sollten sättigende Gerichte gekocht werden. Beschreibe die beiden Bilder oben. Arbeite Unterschiede und Gemeinsamkeiten heraus. Beachte dabei auch, welche Gefühle der abgebildeten Personen zu erkennen sind. Interpretiere die Aussagen der beiden Darstellungen in Hinblick auf den Weltkrieg. Arbeite nach M2 Abendgebet: Eine Mutter betet mit ihren Kindern für den Vater, der an der Front kämpft. (Kolorierte Zeichnung, 1916) „Der kleine Soldat“: Titelseite der satirischen Zeitschrift „Lustige Blätter“ zu Weihnachten 1915 (Farbdruck nach Aquarell von Ernst Heidemann, aus: Lustige Blätter, Titelseite, 30. Jg., Nr. 49, 70. Kriegsnummer, Berlin, Sammlung Archiv für Kunst und Geschichte) Maikäfer-Sammlung Der Nahrungs- mittel- und Rohstoffmangel führte zu vielfältigen Sammelaktionen. (Plakat, Graz, 1917) Sparen an der Heimatfront: Q Gespart werden musste bei allem. Um die hellen Tages- stunden auszunützen und Brennstoffe wie Kerzen und Petroleum zu sparen, wurde 1916 die Sommerzeit eingeführt. Auf Plakaten, Kundmachungen und Flugblättern wurden Frauen und Kinder zu Sammelaktionen aufgefordert, alle noch verfügbaren Mittel für den Krieg bereitzustellen: Papier für Schuheinlagen, Kirchenglocken für Munition, Vorhänge für Verbandsstoff, Maikäfer als Futter für Hühner und Schweine. (https://www.demokratiewebstatt.at/thema/thema-100-jahre- erster-weltkrieg/ueberleben-im-krieg/) Frauen müssen die Männer ersetzen Intensive Propaganda  Die Regierungen der einzelnen Staaten betrieben während des Krieges eine intensive Propaganda: In Zeitungen erschienen Kriegsberichte, Abbildungen, Kriegslieder und -gedichte. Die Gegner wurden darin sehr negativ, die eigene Sache als einzig gerecht dargestellt. Die Bevölkerung sollte so zur Opferbereitschaft und zum Durchhalten veranlasst werden. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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