Zeitbilder 3, Schulbuch

Modul 4 – Internationale Ordnungen und Konflikte im Wandel 127 Der Kriegseintritt der USA entscheidet den Krieg Der U-Boot-Krieg  Großbritannien hatte eine wirksame Seeblockade verhängt: Bald litten die Mittelmächte am fehlenden Rohstoff- und Lebensmittelnachschub. Deshalb begannen die deutschen Schiffe in britischen Gewässern auch neutrale Handelsschiffe anzugreifen. Im jetzt folgenden U-Boot-Krieg wurden auch Amerikaner getötet. Dies führte 1917 zum Kriegseintritt der USA auf Seiten der Alliierten. Mitgespielt hat auch, dass die Entente-Mächte bei den USA riesige Kredite zur Finanzierung des Krieges aufgenommen hatten. Im Falle ihrer Niederlage wäre dieses Geld für die USA wohl verloren gewesen. Sieg der Alliierten  Mit dem Kriegseintritt der USA hatte sich der europäische Krieg endgültig zu einem Weltkrieg ausgeweitet. Amerika lieferte den Alliierten nun gewaltige Mengen an Kriegsgerät. Im Sommer 1918 standen rund 600.000 amerikanische Soldaten auf französischem Boden. Die bestens ausgerüsteten amerikanischen Truppen trugen entscheidend zum Sieg der Alliierten bei. Ein letzter Großangriff der Mittelmächte im Westen Anfang November 1918 scheiterte. Damit war der Krieg für die Mittelmächte endgültig verloren. 1914 1918 Einsatz von Giftgas: Ab 1915 setzten die Deutschen Giftgas ein. Gasmasken gehörten von da an zur Ausrüstung. Ein Gasangriff wurde von den Soldaten sehr gefürchtet: Verätzte Lungen und Erblindungen konnten die grauenhaften Folgen sein. (Foto 1915) Schlacht von Verdun: Traurige Berühmtheit erlangte die Schlacht um Verdun. Mit einem gigantischen Aufwand an Kriegsmaterial versuch- ten die Deutschen 1916 diese französische Festung zu erobern. In der „Hölle von Verdun“ starben ca. 700 000 deutsche und französische Soldaten. Am Frontverlauf aber änderte sich nichts. Zurück blieb eine kraterförmige Mondlandschaft. (Foto 1916) Der französische Soldat Augustin Cochin schrieb im April 1916: Q Die letzten zwei Tage in eisigem Schlamm, unter furchtbarem Artilleriefeuer, mit keiner anderen Deckung als der Enge des Grabens. (…) Natürlich (haben die Deutschen) nicht angegriffen, das wäre auch zu dumm gewesen. (…) Ergebnis: Ich bin hier mit 175 Mann angekommen und mit 34 zurückgekehrt, von denen einige halb verrückt geworden sind. (…) Sie antworteten nicht mehr, wenn ich sie ansprach. Der deutsche Soldat Karl Fritz schrieb im August 1916: Q Drei Tage lang lagen wir in den Granatlöchern, dem Tod ins Auge sehend, ihn jeden Augenblick erwartend. Dazu kein Tropfen Wasser und der entsetzliche Leichengestank. Die eine Granate begräbt die Toten, die andere reißt sie wieder heraus. Will man sich eingraben, kommt man gleich auf Tote. Ich hatte eine Gruppe, doch gebetet hat jeder für sich. Das Schlimmste ist das Ablösen, das Rein und Raus. Durch das ständige Sperrfeuer. Hinzu gings durchs Fort Douaumont, so was habe ich noch nie gesehen. Hier liegt alles voll schwer Verwundeter und riecht nach Toten. (…) Wir hatten ungefähr 40 Tote und Verwundete. (…) Das war noch wenig für eine Kompanie, wie man hörte. Alle sahen bleich und verzehrt aus. Ich will Euch nicht noch mehr Elend erzählen. (http://www.braunschweigspiegel.de ) Diskutiert in der Klasse, ob der Titel des Kapitels „Die Schrecken eines modernen Krieges“ passend gewählt ist. Begründet eure Ansichten. Arbeite nach A2 Schildere mit Hilfe der beiden Briefe, welchen Situationen und Gefahren die Soldaten auf beiden Seiten ausgeliefert waren. Arbeite aus den Schilderungen der beiden Soldaten Gemeinsam- keiten und Unterschiede mit dem Autorentext und den beiden Fotos heraus. Arbeite nach M1 Nur zu Prüfzwecken – E igentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=