Zeitbilder 3, Schulbuch

Modul 4 – Internationale Ordnungen und Konflikte im Wandel 121 Heilige Allianz   Die Herrscher Österreichs, Preußens und Russlands beschlossen, diese Ziele gemeinsam zu verfolgen. Sie schlossen daher ein Bündnis, die Heilige Allianz*. Deutscher Bund  In einem losen Deutschen Bund wurden die unter Napoleon entstandenen deutschen Staaten zusammengeschlossen. In der Bundesversammlung* in Frankfurt trafen sich die Abgesandten der einzel- nen Länder unter dem Vorsitz Österreichs. Sie berieten über gemeinsame Angelegenheiten und fassten Beschlüsse. Auch Österreich und Preußen gehörten zu den Mitgliedern des Deutschen Bundes. Ihr Staatsgebiet ging weit über die Grenzen des Bundes hinaus. Der Deutsche Bund blieb aber ein uneinheitliches und politisch machtloses Gebilde. Er wurde von den Interessen der beiden Großmächte Österreich und Preußen beherrscht. Trotz Sicherheit und Frieden wächst die Unzufriedenheit Enttäuschte Hoffnungen  Manche Menschen hatten gehofft, dass sich die Forderungen der Französischen Revolution nach Freiheit und Gleichheit erfüllen würden. Dass nun wieder Fürsten absolut regierten, enttäuschte viele. In Deutschland forderten Bürger einen einheitlichen Staat, denn der Deutsche Bund entsprach nicht ihren Wünschen und Vorstellungen. Die Verbitterung darüber, vor allem unter den Studenten, äußerte sich in Protestaktionen. Davon fühlten sich die Fürsten bedroht. Sie erließen 1819 in Karlsbad strenge Gesetze gegen Demonstranten und deren Anführer. Karlsbader Beschlüsse  Zusammenschlüsse von Studenten wurden verboten. Die Arbeit der Schriftsteller und Journalisten unterwarf man einer strengen Zensur. Polizeispitzel beobachteten alle Zusammenkünfte. Später wurde die Redefreiheit noch stärker eingeschränkt, Versammlungsverbote wurden erlassen. Wer dagegen verstieß, konnte zu langen Haftstrafen oder gar zum Tod verurteilt werden. 1814 1821 Arbeite aus dem Autoren- text heraus, durch welche Beschlüsse des Wiener Kongresses Friede und Stabilität für Europa erreicht werden sollten. Kläre und verwende dabei auch die Begriffe „Restauration“, „Schaffung eines europäischen Gleichgewichtes“, „Heilige Allianz“. Beurteile, welchen dieser einzelnen Beschlüsse du für die Friedenssicherung als geeignet hältst, welchen nicht. Begründe dein Urteil. Beschreibe die positive Folge des Wiener Kongresses, die in diesem Bericht ange- führt wird. Erkläre, welche Hoffnungen und Erwartun- gen vieler Menschen durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses enttäuscht wurden. Arbeite nach M1 Recherchiere, in welchen Ländern heute die Presse- freiheit eingeschränkt ist. Erkläre, was die deutschen Staaten mit dem „Preß- gesetz“ erreichen wollten. Erläutere, welche Folgen ein solches „Preßgesetz“ für die Zeitungen in Österreich heute hätte. Arbeite nach A1+M1 Über den „Wiener Kongress“ heißt es in einem Bericht von Historikerinnen und Historiker im Jahr 2015: Q Der Wiener Kongress (1814/15) sicherte nach dem Sieg über das napoleonische Frankreich fast 100 Jahre lang den Frieden in Europa. Bis zum heutigen Tag ist dies die längste Zeitspanne, in der – neben lokal begrenzten militärischen Konflikten – der Friede auf dem europäischen Kontinent aufrechterhalten werden konnte. (http://www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-6254) Karlsbader Beschlüsse – Bestimmungen im „Preßgesetz“ vom 20. September 1819: Q (…) dürfen Schriften, die in der Form täglicher Blätter oder heftweise erscheinen, deßgleichen solche, die nicht über 20 Bogen im Druck stark sind, in keinem deutschen Bundesstaate ohne Vorwissen und (…) Genehmhaltung (= Genehmigung) der Landesbehörden zum Druck befördert werden. (http://www.heinrich-heine-denkmal.de/dokumente/karlsbad2. shtml) Finde mit Hilfe der Karte heraus, welche Staaten bzw. Teile von Staaten dem Deutschen Bund angehörten. Arbeite nach M4 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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