Zeitbilder 3, Schulbuch

114 Der erfolgslose Kampf der Bauern Luther und die Bauern  Luthers Kampf gegen die Kirche (S. 11 f.) war ein Signal für den unterdrückten Bauernstand. Er wies auf das Evangelium hin und schrieb: „Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemandem untertan!“ Luther bezog diese Freiheit jedoch nur auf den Glauben. Die Bauern aber forderten Freiheit und Gerechtigkeit für ihr tägliches Leben. Sie waren auch bereit, dafür zu kämpfen. Luther lehnte einen bewaffneten Kampf entschieden ab. Im Bauernkrieg stellte er sich deshalb auf die Seite der Fürsten. Not und Elend der Bauern um 1500 Abgaben und Frondienst  Zu Beginn der Neuzeit verschlechterte sich die Lage vieler Bauernfamilien. Bevor sie ihre eigenen Felder bebauen durften, mussten sie die Arbeit beim Grundherrn (= Frondienst) erledigen: säen, pflügen, ernten, Wege bauen, Holz schlagen, das Schloss oder die Burg in Stand setzen. Dazu forderten die Grundherren immer höhere Abgaben. Viele von ihnen wollten nicht mehr Getreide, Geflügel und Vieh, sondern lieber Geld. Das hatten die Bauern nur dann zur Verfügung, wenn sie etwas auf dem wöchentlichen Markt in der Stadt verkaufen konnten. Alte Rechte entzogen  Außerdem entzogen ihnen die Grundherren immer öfter die alten Rechte, zB das Recht, in den Wäldern Brenn- und Bauholz zu schlagen, zu jagen oder zu fischen. Daher bestand ihr tägliches Essen vorwiegend aus Roggenbrot und Hirsebrei, dazu gab es je nach Jahreszeit ein bisschen Gemüse. Huldigung: Nach der Niederlage huldigen die Bauern dem Abt des Klosters Weißenau. (Bauernkriegschronik des Abtes Jakob Murer, Federzeichnung, 1525) Aufständische Bauern plündern das Kloster Weißenau in Schwaben. (Bauernkriegschronik des Abtes Jakob Murer, Federzeichnung, 1525) Beschreibe und vergleiche die beiden Darstellungen und arbeite ihre unterschied- lichen Aussagen heraus. Arbeite aus dem Quellen- text die Kernaussage heraus und vergleiche diese mit dem Autorentext. Arbeite nach M1+M2 Luther riet den Fürsten 1525 im Krieg gegen die Bauern: Q … man soll sie zerschmeißen, würgen, stechen, heimlich und öffentlich, wer da kann, wie man einen tollen Hund erschlagen muss. (In: M. Luther: Wider die Mordischen und Reubischen Rotten der Bawren) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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